Bauarbeiten im Schloss Ludwigslust auf der Zielgeraden
Zum 250. Jubiläum von Schloss Ludwigslust im Jahr 2026 soll das komplett restaurierte Schloss der Öffentlichkeit übergeben werden. Die Bauarbeiten im Gebäude werden bis Anfang 2025 abgeschlossen sein.
Alexandrine, die Erbgroßherzogin von Mecklenburg, mochte es im 19. Jahrhundert sehr bunt, erzählt Projektleiterin Anja Niemann. Sie führt durch die ehemals privaten Gemächer der preußischen Prinzessin. Da leuchtet in einem Raum ein strahlendes Goldgelb von den Wänden, im nächsten ein Bordeaux-Rot, dann wieder ein kräftiges Grün und ein dunkles Blau - oder aber eine Blumentapete.
Neben der Wandgestaltung bietet auch der Fußboden eine Besonderheit, erklärt die Projektleiterin: "Der Teppich ist sehr herausfordernd, weil er ein Muster hat, doch der Hersteller verfügt aber nur über eine bestimmte Anzahl von Farben. Da sind die Kunsthistoriker und die Restauratoren noch in der Planungsphase, um dort das Muster auch richtig mit der beschränkten Anzahl von Farben abbilden zu können." Bis zum Jahresende soll der Teppich verlegt sein, auch die meisten Bauarbeiten im Westflügel werden, so Anja Niemann, weitgehend abgeschlossen sein.
Fertigstellung zum 150. Stadtjubiläum
2018/2019 wurden mit der Sanierung des Westflügels im Ludwigsluster Schloss begonnen. Zunächst hieß es: 2022 könnten die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Dann war von einer Schlosseröffnung 2024 die Rede. Zuletzt erklärte die Direktorin der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen MV, Pirko Kristin Zinnow, zum Abschluss der Sanierung: "Danach brauchen wir eine Baustelle, die wirklich staubfrei ist, damit wir dann mit der Konzeption der Ausstellung rein können. Das wird vermutlich Anfang 2025 sein. Wir wollen zum 150. Stadtjubiläum von Ludwigslust in 2026 fertig sein und das Schloss eröffnen." Dann soll neben dem Westflügel des Schlosses auch der Goldene Saal in der Mitte des Gebäude fertig restauriert sein.
Wie groß wird das Bett von Erbgroßherzogin Alexandrine?
Vor welchen besonderen Herausforderungen alle Beteiligten in der Vergangenheit in Ludwigslust manchmal standen, erklärt Anja Niemann an einem sehr großen Deckenleuchter: "Gerade bei diesem Leuchter hab ich die Bestandsunterlage von 2010 - das ist ein kleiner Scherbenhaufen. Man kann die Verbindungen an diesem betreffenden Leuchter nur an Fragmenten erkennen, und das ist so wunderbar, wie das rekonstruiert wurde." Dieser Leuchter und auch andere hängen bereits, Kamine wurden eingebaut, farbintensive Tapeten zieren die Wände.
Zudem ist bereits zu erahnen, wie groß das Bett von Erbgroßherzogin Alexandrine ist, das im Schloss wieder seinen Platz findet. Nach den Handwerkern haben vom kommenden Jahr an die Museumsexperten das Sagen im Ludwigsluster Schloss, damit das klassizistische Gebäude dann 2026 in ganzer Schönheit für die ersten Besucher öffnet.