Documenta präsentiert neue Findungskommission
Der Aufsichtsrat der documenta hat eine neue Findungskommission berufen. Die Neuaufstellung war notwendig geworden, nachdem im Herbst 2023 die Findungskommission zurückgetreten war. Ihre Aufgabe ist es unter anderem eine künstlerische Leitung für die Weltkunstschau 2027 in Kassel auszuwählen.
Die Documenta kommt nicht zur Ruhe. Nach der von Rassismusvorwürfen überschatteten Documenta 15 im Jahr 2022 trat im Herbst 2023 die komplette Findungskommission für die kommende Documenta 16 im Jahr 2027 zurück.
Nachdem sich zuerst die israelische Künstlerin, Philosophin und Psychoanalytikerin Bracha Lichtenberg aus der ersten Findungskommission zurückgezogen und das mit der aktuellen Situation im Nahen Osten begründet hatte, folgte der Rücktritt des Schriftstellers Ranjit Hoskoté. Er hatte ein Statement unterschrieben, in dem Zionismus als "rassistische Ideologie" bezeichnet wurde. Wenige Tage später traten die vier verbliebenen Kommissionsmitglieder zurück. Unter dem Eindruck der Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober, dem zunehmenden Antisemitismus in Deutschland sowie der polarisierten Debatte darum, sei die Arbeit der Findungskommission unter Druck geraten, lautete ihre Begründung.
Die neue Findungskommission
Nun hat die Documenta eine neue Findungskommission für die Documenta 16 im Jahr 2027 präsentiert. Zur Kommission gehören der Direktor des Museums Ludwig in Köln, Yilmaz Dziewior, der freie Kurator und ehemalige Direktor des Center for Contemporary Art in Tel Aviv, Sergio Edelsztein, die unabhängige Kuratorin und Expertin für Kulturpolitik sowie Herausgeberin von Kulturzeitschriften, N'Goné Fall, die künstlerische Leiterin des Jim Thompson Art Center in Bangkok, Gridthiya Gaweewong, die Direktorin des Mori Art Museums in Tokio, Mami Kataoka, und die freie Kuratorin Yasmil Raymond, bis vor kurzem Rektorin der Städelschule und des Portikus in Frankfurt am Main.