"Das Boot": Meilenstein von Wolfgang Petersen im NDR Fernsehen
"Das Boot" mit Jürgen Prochnow als U-Boot-Kapitän begründete die Hollywood-Karriere für Wolfgang Petersen. Der Meilenstein der Filmgeschichte lief am Sonnabend im NDR Fernsehen.
Die 197-minütige Produktion des im August 2022 verstorbenen Regisseurs und gebürtigen Norddeutschen Wolfgang Petersen lief zweimal auf Arte und war Sonnabend, 12. August ab 21.45 Uhr im NDR Fernsehen zu sehen: im Director's Cut.
Sechs Oscarnominierungen
Seinen Durchbruch als Regisseur schaffte der in Emden geborene Regisseur Wolfgang Petersen 1981 mit dem Film "Das Boot". Dass der Anti-Kriegsfilm aus dem Jahr 1981 auch international so einschlagen würde, das habe ihn auch überrascht, erzählte er2021 im ARD-Interview: "Ich weiß noch, als wir den Film vorgestellt haben hier, da haben sie geklatscht, als im Vorspann kam, wie viele Deutsche gestorben sind. Wir sind in den Sitzen versunken. Zweieinhalb Stunden später gab es Standing Ovations."
Sechs Oscar-Nominierungen gab es für "Das Boot" - das war bis zum Erster-Weltkrieg-Drama "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger Rekord für eine deutsche Produktion. Davon waren zwei für Petersen selbst: für die beste Regie und das bestes adaptierte Drehbuch, das auf dem Roman des Kriegsberichterstatters Lothar-Günther Buchheim beruhte.
Handlung von "Das Boot" von 1997
"Stellen Sie sich eine Welt vor, in dem Ihre Ohren Ihre Augen werden. Wo der Tod allgegenwärtig ist. Die Luft, die Sie atmen, rationiert ist. Und ihr einziger Fluchtweg in den Untergang führt" - der Trailer zu "Das Boot" fasst zusammen, wie klaustrophobisch das Leben an Bord des U-Bootes im Krieg sein muss.
Ein deutsches U-Boot macht sich im Zweiten Weltkrieg unter der Führung von Kapitän Heinrich Lehmann-Willenbrock (Jürgen Prochnow) und seiner Besatzung auf den Weg von La Rochelle in den Nordatlantik, wo es britische Transportschiffe versenken soll. Begleitet wird die Truppe vom Journalisten und Fotografen Leutnant Werner (Herbert Grönemeyer), der den Siegeszug des deutschen U-Bootes dokumentieren soll.
Werners Erwartungen an den Einsatz werden schnell von der Realität eingeholt: Der Alltag an Bord von U 96 erweist sich als hart und entbehrungsreich. Anstatt heldenhaft seinen Auftrag zu erfüllen, wird das U-Boot mit seiner Mannschaft schnell selbst zum Gejagten. Ständige Angst macht die Enge unter Wasser noch beklemmender. Ein britischer Zerstörer macht mit Wasserbomben Jagd auf das deutsche U-Boot - die zum Zerreißen gespannten Nerven der Besatzung stellt der Film überragend dar.
Showdown in der Meerenge von Gibraltar
Nach der zwischenzeitlichen Rückkehr nach La Rochelle wird U 96 nach La Spezia in Italien geschickt. Das Durchqueren der Meerenge von Gibraltar wird zum Drahtseilakt. Aufgrund eines technischen Ausfalls während eines Angriffs sinkt das Boot tiefer und tiefer - bis Wasser einbricht. Der Mannschaft gelingt es unter Auferbietung ihrer letzten Kräfte, das U-Boot wieder manövrierfähig zu machen und den Wassereinbruch zu stoppen. Der Kaleu, wie Kapitän Lehmann-Willenbrock genannt wird, entscheidet sich für eine Rückkehr nach Frankreich. Beim Einlaufen in den Hafen von La Rochelle greifen britische Flieger an. U 96 sinkt, ein Teil der Mannschaft kommt ums Leben.
Gedreht wird viel in der Nordsee
Gedreht wird überwiegend in der Nordsee, vor Helgoland, wo zum Beispiel ein elf Meter langes, ferngesteuertes Modell zum Einsatz kommt. Auch viele der aufregenden Sturmbilder im Film sind vor Nordsee-Kulisse entstanden. Eine Metallattrappe, auf der mehrere Darsteller während der Dreharbeiten in der Nordsee stehen, zerbricht eines Tages bei starker Strömung. Der Ersatz ist so teuer, dass deswegen fast der ganze Dreh abgebrochen wird.