Neue Infotafel für 225 Jahre alten Obelisken von Lokstedt
Der Obelisk von Lokstedt gehört mit seinen mehr als 200 Jahren zu den am längsten in Hamburg stehenden Denkmälern. Er steht versteckt in einem Waldstück zwischen Güterumgehungsbahn, der Kollaustraße und der französischen Schule.
Knapp acht Meter hoch, grau und umrahmt von zwei Eschen trotzt er bereits mehr als 200 Jahren Wind und Wetter: Der Obelisk am Heckenrosenweg. Früher stand er zwischen Feldern und Wiesen im idyllisch gelegenen Kollauer Hof in Lokstedt, das damals noch nicht zu Hamburg gehörte. Heute rattert nur wenige Meter entfernt alle Viertelstunde eine Güterbahn. Fahrradfahrer eilen auf dem gepflasterten Weg an dem grauen Denkmal vorbei.
Der Obelisk wurde 1800 aufgestellt und zwar von dem damals bekannten Hamburger Kaufmann Jacob von Axen. Er erinnert an Catharina Margaretha von Axen, seine Tochter. Sie war kurz zuvor überraschend gestorben. "Sie fuhr zu einem Verwandtenbesuch nach Berlin-Charlottenburg", erzählt Ingelor Schmidt vom Geschichtsverein "Forum Kollau". "Dort ist sie dann von einer Lungenkrankheit, die man nicht behandeln konnte, dahingerafft worden. Sie starb und die Familie und der Vater waren untröstlich. Daraufhin machte man zur Erinnerung ein Monument." Der Obelisk wurde am Lieblingsort von Catharina Margaretha von Axen errichtet, damals mit dem Blick auf Felder und Wiesen.
Mit Infotafel zurück ins Bewusstsein der Hamburger
Die Mitglieder des Vereins besuchen den Obelisken regelmäßig während ihrer Führungen durch den Stadtteil. Sie wollen ihn zurück ins Bewusstsein der Hamburgerinnen und Hamburger bringen. Eine neue Infotafel soll die Geschichte der zu früh gestorbenen Tochter erzählen, illustriert mit Karten, Gemälden und Fotos. Unterstützung erhalten sie von der Bezirkspolitik. "Das ist öffentlicher Grund, also ist der Bezirk dafür verantwortlich", sagt Sebastian Dorsch vom Bündnis90/Die Grünen. "Entsprechend haben wir dann diesen Antrag auf den Weg gebracht. Jetzt war er im Dezember in der Bezirksversammlung und ist nochmal in den Fachausschuss zurückverwiesen worden, weil es noch ein paar Nachfragen gibt. Die werden wir vermutlich nächste Woche klären können und dann bin ich guten Mutes, dass wir dafür auch eine gute Mehrheit bekommen."
Die Infos für die Tafel hat der Geschichtsverein über mehrere Jahre recherchiert und zusammengestellt. Mit ihr sollen der Obelisk und die Umgebung wieder aufgewertet werden, erklärt Ingelor Schmidt: "Der Obelisk ist eines der wenigen original erhaltenen, am Standort stehenden Baudenkmale in Hamburg. Der verdient eigentlich ein bisschen mehr Würdigung." Wenn alles klappt, soll die Infotafel für den Obelisken am Heckenrosenweg im Sommer offiziell eingeweiht werden - damit dieses Stück Geschichte in Lokstedt weiterhin dem Wetter und der Vergänglichkeit trotzen kann. Und jeder weiß, was es mit diesen Denkmal auf sich hat.