Digitale Speicherstadt - Geschichte(n) to go
Die Geschichte der Speicherstadt ist lang und sie hat es in sich. Da sind die großen historischen Momente, wie die Einweihung des Freihafens durch Kaiser Wilhelm. Da gibt es Tragödien über Zwangsumsiedelung oder Verbotenes wie Waffenschmuggel. Aber was genau steckt hinter den Geschichten und Schicksalen, die sich hinter und vor den roten Backsteinmauern in den vergangenen 130 Jahren abgespielt haben? Und wie könnte es geklungen haben?
Die Speicherstadt als interaktive Karte
Dank modernster Technologie und eines innovativen Konzepts ist die Speicherstadt nun hautnah erfahrbar. Im Rahmen eines groß angelegten Gemeinschaftsprojektes werden Speicherstadt und Kontorhausviertel ab sofort einem noch breiterem Publikum noch näher gebracht. Das Ergebnis ist eine Art digitales Museum: mit 360 Grad-Videos, Virtual-Reality-Projekten und vom NDR produzierten Hörspielen.
Die digitale Speicherstadt wird über eine Internetseite und eine App angeboten. Eine interaktive Karte leitet die Besucher zu ausgewählten Standorten der Speicherstadt weiter. An jeder dieser "Haltestellen" werden historische Fotos und Texte, Audios und später auch Videos automatisch auf Smartphone oder Tablet bereitgestellt und thematisch aufbereitet. Ohne großen Aufwand können die Besucher historisches Material recherchieren, anschauen und sich selbst auf eine Reise in die Vergangenheit begeben. Über soziale Netzwerke können die Nutzer mitmachen, zum Beispiel eigene Erfahrungen und Eindrücke teilen, aber auch Geschichte(n) erzählen, ergänzen und gegebenenfalls korrigieren.
Sprecher schlüpfen in die Rollen von Zeitzeugen
So werden Geschichte und Geschichten sowohl für Bürger als auch Besucher greifbar. In kleinen Hörspielen werden Szenen, die sich im historischen Kontext so zugetragen haben könnten, aufbereitet. Produziert beziehungsweise gesprochen werden sie von den Sprechern und Programmpräsentatoren des Bereichs Zentrale Programmaufgaben (ZPA) Hörfunk im NDR. "Die kleinen Hörspiele zeigen, was Radio, was Audio auch in einem multimedialen Kontext, in einer digitalen Anwendung zu leisten vermag. Es schafft eine starke sinnliche Erfahrung und unterstützt die virtuelle Zeitreise beim realen Gang durch die Speicherstadt. Geschichte und Geschichten to go", sagt Michael Plöger, Leiter der ZPA. "Wir schlagen damit eine Brücke zu historisch belegten Fakten und versetzen die Nutzer der neuen App zurück in die Vergangenheit."
Ein riesiges Gemeinschaftsprojekt
Partner-Institutionen sind neben der Kulturbehörde, dem Fraunhofer Institut und dem NDR unter anderem die Senatskanzlei, die Hamburger Hafen und Logistik AG, die Hamburg Port Authority, die Stiftung Historischer Museen Hamburg, die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg, das Kulturquartier Speicherstadt, Dataport, Google Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung Hamburg.