Ein Damenringkampf auf der Bühne eines Nachtclubs auf der Reeperbahn in Hamburg, 1950er Jahre. © IMAGO/Roba/Siegfried Pilz/UnitedArchives Foto:

Die Ware "Menschen"

Sendung: NDR Retro – Aus Politik und Gesellschaft | 15.02.1951 | 00:00 Uhr | von Hermann Rockmann und Max Helmuth Rehbein
23 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

Damenringkämpferinnen, Tanz- und Animierdamen ("Taxigirls") in den Vergnügungsbetrieben sind meist Frauen und Mädchen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Sie unterliegen großer Nachfrage, werden mittels allgemein abgefasster Annoncen geködert und sind in ihrer Tätigkeit enormem physischen und psychischen Stress ausgesetzt. In zahlreichen Interviews kommen die Frauen zu Wort. Meist vermuten die Bewerberinnen bei ihrer Tätigkeit schnelle und hohe Verdienstmöglichkeiten, für die sie auch Belästigungen aller Art über sich ergehen lassen. Angesichts der grassierenden Arbeitslosigkeit und der mangelnden sozialen Unterstützung sehen viele Frauen im Vergnügungsgewerbe ihre letzte Möglichkeit zum sozialen Aufstieg bzw. Wiederaufstieg. In der Realität werden sie dann aber von den Unternehmensleitungen ausgebeutet und bisweilen um ihr Gehalt betrogen. Bei den (Dauer)-Tanzdamen drohen zudem bleibende gesundheitliche Schäden. Sind die Frauen und Mädchen erst einmal eine gewisse Zeit in den Etablissements beschäftigt, wird ein Abspringen immer schwieriger.

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