Stand: 20.02.2015 09:08 Uhr

Die Causa Christian Wulff - eine Chronologie

02.01.2014 - Richter drückt aufs Tempo

Der Vorsitzende Richter Frank Rosenow (mitte) sowie die Richter Stefan Lücke (links) und Ehsan Mohammadi-Kangarani (rechts) betreten den Gerichtssaal am Landgericht Hannover. © dpa Foto: Julian Stratenschulte
Der Vorsitzende Richter Frank Rosenow will den Prozess möglichst zügig beenden.

Die Kammer um den Vorsitzenden Richter Rosenow will den Prozess noch im Januar abschließen. Die Kammer bekräftigt den vor Weihnachten geäußerten Wunsch, schon bald die Plädoyers zu hören. Wulffs Anwälte erklärten, jederzeit für Plädoyers zur Verfügung zu stehen. Von der Staatsanwaltschaft gab es auf Rosenows Darstellung des neuen Zeitplans am Donnerstag keine Erwiderung.

09.01.2014 - Staatsanwaltschaft stellt zahlreiche Beweisanträge

Die Staatsanwaltschaft stellt zahlreiche Beweisanträge. Unter anderem will sie Olaf Glaeseker vernehmen, den einstigen Vertrauten des Ex-Bundespräsidenten. Er können wichtige Informationen über Wulffs Verhältnis zu Groenewold liefern und offene Fragen zu den Absprachen rund um den Oktoberfestbesuch 2008 klären, so die Staatsanwaltschaft.

22.01.2014 - Glaeseker sagt aus

Olaf Glaeseker sagt als Zeuge aus und bestätigt die Freundschaft zwischen Christian Wulff und David Groenewold. Ansonsten überwiegen bei Wulffs Ex-Vertrautem Erinnerungslücken.

06.02.2014 - Richter droht mit Aussetzung des Prozesses

Die Staatsanwaltschaft reicht neue Beweisanträge ein und will Mails in das Verfahren einführen. Auf die war die Anklage durch den Prozess gegen Wulffs ehemaligen Sprecher Olaf Glaeseker aufmerksam geworden. Rosenow gerät darüber in Rage und droht mit der Aussetzung des gesamten Verfahrens. Das hätte bedeutet, dass der komplette Prozess noch einmal neu hätte aufgerollt werden müssen. Das geschieht nicht. Stattdessen sollen sich die Prozessbeteiligten zum nächsten Termin am 20. Februar auf die Plädoyers vorbereiten.

10.02.2014 - Wulff sagt im Glaeseker-Prozess aus

Christian Wulff sagt im Korruptionsprozess gegen seinen ehemaligen Sprecher Olaf Glaeseker aus (Zeichnung: Christine Böer). © NDR Foto: Jens Otto
Christian Wulff tritt als Zeuge im Prozess gegen Glaeseker auf.

Im parallel zu seinem eigenen Prozess laufenden Verfahren sagt Wulff gegen seinen Ex-Sprecher Glaeseker als Zeuge aus. Glaeseker muss sich zusammen mit Eventmanager Manfred Schmidt ebenfalls vor dem Landgericht Hannover wegen des Vorwurfs der Korruption verantworten. Wulff korrigierte seine früheren Angaben zu den Urlauben von Glaeseker bei Schmidt. Über die Umstände, wer bezahlte oder in wessen Immobilen gewohnt wurde, habe er sich keine Gedanken gemacht. Über seine Freundschaft zu Glaeseker sagte er, beide hätten den Kontakt auf Anraten ihrer Rechtsbeistände abgebrochen. Wenn die gerichtlichen Auseinandersetzungen vorbei seien, würden er und Glaeseker ihre Freundschaft sicherlich wieder aufnehmen, so Wulff.

27.02.2014 - Tag der Entscheidung im Prozess

Gut zwei Jahre nach seinem Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten wird Christian Wulff vom Landgericht Hannover freigesprochen.

01.03.2014 - Wulff will zurück in Anwaltsberuf

Nach seinem Freispruch kündigt Christian Wulff an, eine Anwaltskanzlei in Hamburg eröffnen zu wollen. Dort will er selbst als Rechtsanwalt tätig sein und sich vor allem um mittelständische Unternehmen kümmern. Wulff hatte von 1980 bis 1986 Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück studiert und arbeitete vor seiner politischen Karriere in einer Anwaltskanzlei.

05.03.2014 - Staatsanwaltschaft legt Revision ein

Die Staatsanwaltschaft Hannover legt beim Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe Revision gegen den Freispruch des Landgerichts ein - zunächst ohne Begründung, um innerhalb der gesetzlichen Frist zu bleiben.

11.03.2014 - Glaeseker-Verfahren eingestellt

Olaf Glaeseker, früherer Sprecher des Ex-Bundespräsidenten Wulff, verlässt das Landgericht in Hannover. © dpa - Bildfunk Foto: Christoph Schmidt
Das Verfahren gegen Olaf Glaeseker wird gegen eine Geldauflage eingestellt.

Das Korruptionsverfahren gegen den früheren Wulff-Sprecher Olaf Glaeseker und den Party-Manager Manfred Schmidt ist eingestellt. Beide müssen eine Geldauflage in Höhe von 25.000 Euro an die Landeskasse zahlen. Schmidt soll zudem noch jeweils 2.500 an die Tafel Hannover und die Kinderkrebshilfe überweisen. Darauf einigen sich das Landgericht Hannover, die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung.

05.05.2014 - Gericht legt schriftliches Urteil vor

Das Landgericht Hannover legt der Staatsanwaltschaft die schriftliche Urteilsbegründung aus dem Wulff-Prozess vor. Die Staatsanwaltschaft hat nun vier Wochen Zeit, ihre Revision nachträglich zu begründen oder zu verwerfen. Hält sie an ihrer Revision fest, muss der BGH entscheiden, ob tatsächlich ein Verfahrensfehler vorliegt. In diesem Fall müsste der Fall neu aufgerollt werden.

10.06.2014 - Wulff stellt sein Buch vor

Christian Wulff stellt in Berlin sein Buch "Ganz oben Ganz unten" vor. Darin schildert er seine persönliche Sicht auf die Ereignisse der vergangenen zwei Jahre: die Korruptionsvorwürfe, den Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten und den Prozess in Hannover. Eine Abrechnung mit den Medien, der Staatsanwaltschaft und Parteifreunden.

13.06.2014 - Staatsanwaltschaft zieht Antrag auf Revision zurück

Die Staatsanwaltschaft Hannover gibt bekannt, dass sie ihren Antrag auf Revision gegen den Freispruch für Christian Wulff zurückgezogen hat. Nach eingehender Prüfung der Urteilsbegründung kam die Anklagebehörde zu dem Schluss, dass ihr Revisionsantrag wohl keine Aussicht auf Erfolg gehabt hätte. Damit ist der Freispruch rechtskräftig - und Wulff juristisch rehabilitiert.

18.06.2014 - Rechtsanwalt erstattet Anzeige gegen Staatsanwaltschaft Hannover

Der Bonner Rechtsanwalt Gernot Fritz erstattet Anzeige gegen die Staatsanwaltschaft Hannover. Der Jurist sieht einen Anfangsverdacht der Rechtsbeugung und die Verletzung von Privatgeheimnissen in der Causa Wulff. Seine Strafanzeige schickt direkt an die niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne).

18.07.2014 - Rechtsanwalt vermutet Informationsleck im Justizministerium

Nach seiner Anzeige gegen die Staatsanwaltschaft Hannover erweitert der Bonner Rechtsanwalt Gernot Fritz seine Vorwürfe. Er vermutet ein Informationsleck im Justizministerium.

07.11.2014 - Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein

Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat Ermittlungen wegen der Weitergabe streng vertraulicher Informationen eingeleitet. Die Behörde soll klären, wer im Verfahren gegen den Ex-Bundespräsidenten Interna an die Presse weitergegeben hat.

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Hallo Niedersachsen | 29.10.2016 | 19:30 Uhr

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