Stand: 05.03.2008 16:58 Uhr

Die norddeutschen Stahlnetz-Fälle

Folge 16: "Spur 211"

Erstausstrahlung: 28. und 30. November 1962, Länge: 75 + 53 Minuten (2 Teile), ARD

Szene aus der Stahlnetz-Folge "Spur 211" mit Heinz Engelmann und Hannelore Elstner. © NDR/Holtz/Aldag
Szene aus der Stahlnetz-Folge "Spur 211" mit Heinz Engelmann und Hannelore Elstner.

Der Film besteht aus zwei Teilen. Wichtigster Schauplatz ist Hannover. Der erste Teil befasst sich mit der umfangreichen Arbeit der Kriminalpolizei, die durch drei Verbrechen - einen versuchten Mord und zwei Raubmorde - ausgelöst wird. Scheinbar haben die Fälle nichts miteinander zu tun. Der Zuschauer wird Zeuge, wie die Kriminalbeamten in mühevoller Kleinarbeit versuchen, Licht in das Dunkel des Geschehens zu bringen. Die polizeilichen Recherchen erstrecken sich über einen Zeitraum von fast zwölf Monaten. Hunderte von Spuren werden verfolgt und wieder fallengelassen. Da bringt die Spur 211, eine routinemäßige Überprüfung eines 16 Jahre alten Mädchens, die Polizei auf die richtige Fährte.

Der zweite Teil zeigt die Aufklärung der Verbrechen. Der Zuschauer sieht, wie aus dem scheinbaren Durcheinander polizeilicher Kleinarbeit ein Mosaik entsteht, das ein genaues Bild der Tat ergibt. Am Ende steht das Geständnis der Verbrecher.

Folge 17: "Das Haus an der Stör"

Erstausstrahlung: 26. Mai 1963, Länge: 83 Minuten, ARD

Szene aus der Stahlnetz-Folge "Das Haus an der Stör" (1963), mit Mady Rahl (links), Andrea Grosske und Rudolf Platte (rechts). © NDR/Annemarie Aldag Foto: Annemarie Aldag
Szene aus der Stahlnetz-Folge "Das Haus an der Stör" (1963) mit Mady Rahl (li.), Andrea Grosske und Rudolf Platte (re.).

Einer der spektakulärsten Kriminalfälle Deutschlands in den 50er-Jahren war der "Fall Ruth Blaue" in Elmshorn. Eine Frau hatte mit Unterstützung ihres Untermieters und gleichzeitigen Geliebten ihren aus Kriegsgefangenschaft heimkehrenden Mann umgebracht. Der Mord blieb lange Zeit unaufgeklärt und schien das 'perfekte Verbrechen' zu sein - so rätselhaft, dass er zur Vorlage einer Folge der Fernseh-Kriminalserie "Stahlnetz" taugte:

Kurz nach Kriegsende wurde in Schleswig-Holstein von Kindern die in einem Seesack verschnürte Leiche eines Unbekannten entdeckt. Ein Menschenleben mehr oder weniger, das war in den Monaten nach dem Krieg nichts, was die Menschen sonderlich beunruhigt hätte. Die wenigen Polizeibeamten - mit anderen Aufgaben mehr als genug beschäftigt - stellten nach kurzen Recherchen die Nachforschungen ein. Der Tote, der offensichtlich ermordet worden war, wurde als "unbekannt" registriert und beerdigt. Der betreffende Vorgang kam zu den Akten.

Szene aus der Stahlnetz-Folge "Das Haus an der Stör" (1963), mit Rudolf Platte als Kommissar Roggenburg (links). © NDR/Annemarie Aldag Foto: Annemarie Aldag
Szene aus der Stahlnetz-Folge "Das Haus an der Stör" (1963) mit Rudolf Platte als Kommissar Roggenburg (li.).

Zehn Jahre später übernimmt Kriminalkommissar Roggenburg das Morddezernat in Itzehoe. Beim Aufräumen seines Schreibtisches stößt er auf den Fall des unbekannte Toten von damals. Mühsam, Schritt für Schritt, geht er den Weg in das Dunkel zurück - mit der ganzen Zähigkeit und Beharrlichkeit, die einen guten Kriminalisten ausmachen, geht er unbeirrt auch den kleinsten Spuren nach. Bald konzentriert sich die Suche auf zwei Menschen, deren Beschreibung auf den unbekannten Toten zutreffen könnte. Als die Leiche identifiziert ist, ist die Festnahme des Täters nur noch Routinearbeit.

Folge 18: "Strandkorb 421"

Erstausstrahlung: 24. November 1964, Länge: 93 Minuten, ARD

Ein Teil dieser Folge spielt auf der Nordsee-Insel Norderney. Der Fall befasst sich mit Hoteldiebstahl. Im Verlauf der Handlung wird die Arbeit eines Diebespaares gezeigt, das in mehreren Ländern Verbrechen begeht. Die Ermittlungen der Kriminlapolizei führen schließlich dazu, dass das Paar überführt wird.

Folge 20: "Nacht zum Ostersonntag"

Erstausstrahlung: 8. Dezember 1965, Länge: 82 Minuten, ARD

Szene aus der Stahlnetz-Folge "Nacht zum Ostersonntag" (1965). © NDR/Holtz Foto: Holtz
Szene aus der Stahlnetz-Folge "Nacht zum Ostersonntag" (1965).

Diese Folge spielt in Lübeck: In der Nacht zum Ostersonntag wird der schwer beschädigte Wagen eines Lübecker Taxifahrers aufgefunden. Alles sieht nach einem Verkehrsunfall aus. Es stellt sich aber heraus, dass ein Verbrechen vorliegt. Wer hat den Taxifahrer erschossen? Die Kriminalpolizei beginnt mit der Spurensuche, Verhöre zahlloser Verdächtiger folgen. Ihr "Stahlnetz" erfasst viele kleine Fische, die nichts mit dem Mord zu tun haben, aber am Ende findet sich darin der Mann, der den tödlichen Schuss abgefeuert hat. - Die Serie von Morden an Taxifahrern hat in den 50er-/60er-Jahren in der Bundesrepublik Aufsehen erregt. Viele forderten damals die Wiedereinführung der Todesstrafe.

Dieses Thema im Programm:

NDR//Aktuell | 18.10.2012 | 21:45 Uhr

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