Annette Matz, Schwerpunkt-Redaktion
"Die vielen Briefe und E-Mails mit persönlichen Erlebnissen aus der Sturmflutnacht haben mir oft Gänsehaut gemacht - so dramatisch war manche Geschichte. Am Telefon hat mir einer der Helfer beschrieben, wie er ein Kind vor den Fluten rettete, mit Tränen in der Stimme. Wer die Sturmflut hier in Hamburg erlebt hat, vergisst sie offenbar niemals."
Gerd Spiekermann, Hafenkonzert-Redaktion
"Die Sturmflut habe ich als Neunjähriger miterlebt. Deshalb sind die Ereignisse von damals auch mein Thema. Wir wohnten in der Wesermarsch. Mein Vater war als Feuerwehrmann beim Deichschutz eingesetzt und hat Sandsäcke geschleppt. Dennoch brach der Deich bei Brake, und unsere Verwandten mussten ihre Häuser verlassen. Darüber wurde auf jeder Familienfeier gesprochen."
"Als Reporter bin ich täglich im Hamburger Hafen unterwegs. Nirgendwo sind die Menschen der Elbe auch heute noch so nah wie dort. Der Hafen ist der Ort, wo eine neue Große Sturmflut wahrscheinlich die meisten Schäden anrichten würde."
"Mich bewegt besonders, wie präsent die Ereignisse vielen noch sind. Auch nach so vielen Jahren kommen den Betroffenen noch oft die Tränen, wenn sie von der Sturmflutnacht erzählen. Das glucksende Wasser, das im Haus immer höher steigt. Hilferufe der Nachbarn in dunkler, kalter Nacht. Die Sorge um Angehörige und Freunde. Durch die persönlichen Erinnerungen bekommt man zumindest einen Eindruck dieser im Grunde unfassbaren Katastrophe."
"Ich habe die Briefe und E-Mails unserer Hörer mit ihren Erinnerungen an die Sturmflut-Nacht gelesen. Es berührt mich sehr, wie nah das Ereignis auch 50 Jahre nach der Katastrophe den Hamburgern noch ist und wie bewegend die Menschen ihre Erinnerungen schildern."
"Zu den prägendsten Erinnerungen der Hamburgerinnen und Hamburger gehört, neben den Kriegserfahrungen, die Sturmflut von 1962. Obwohl die Katastrophe schon fünfzig Jahre zurückliegt, ist sie bei allen Betroffenen so lebendig als sei sie erst gestern passiert. Und was mich immer wieder erstaunt: Sie wollen darüber sprechen."