Gründungsversammlung des Deutschen Gewerkschaftsbund im Kongressaal des Deutschen Museums in München. © picture-alliance / dpa

DGB: Eine Einheitsgewerkschaft für Deutschland

Sendung: ZeitZeichen | 13.10.2014 | 20:15 Uhr | von Dammüller, Edda
15 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

Die mächtigste Geste seiner Geschichte erlebt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), als er offiziell noch gar nicht existiert. Beim Generalstreik am 12. November 1948 in der von Hunger gebeutelten "Bizone" machen mehr als neun Millionen Menschen mit - fast 80 Prozent der Beschäftigten.

Organisatorisch ist das ein Kunststück, denn die westdeutschen Gewerkschaften wachsen noch zusammen. Die Alliierten haben einen Aufbau von unten erzwungen, um der Arbeiternehmer-Organisation Demokratie und Föderalismus einzubläuen: bloß kein Führerprinzip mehr!

Erst am 13. Oktober 1949 gründet sich der Deutsche Gewerkschaftsbund als Dachverband von 16 Branchen-Gewerkschaften - und als Einheitsgewerkschaft, offen für alle Arbeiter und Angestellten, unabhängig von Politik und Weltanschauung. Das soll verhindern, dass sich die Gewerkschaftsbewegung jemals wieder einer Ideologie unterwirft wie unter den Nationalsozialisten.

Zum ersten Vorsitzenden des DGB wird der Gewerkschafts-Veteran und Adenauer-Weggefährte Hans Böckler gewählt.

Autorin: Edda Dammmüller
Redaktion: Ronald Feisel

Sogenannte Trümmerfrauen entsorgen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg Schutt mit Loren. © picture alliance / akg-images

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