Tatunca Nara zeigt ein Schildkröten-Tattoo auf seine Brust. Im Hintergrund ein Boot. © HER Production / Johannes Arlt/Laif / Henning Wirtz / Marc Trompetter

ARD Crime Time: Tatunca Nara - Auf den Spuren eines Mörders

Stand: 26.06.2024 00:00 Uhr

Vier Menschen sterben in den 80er-Jahren unter mysteriösen Umständen im brasilianischen Dschungel. Damit soll Tatunca Nara etwas zu tun haben, ein angebliches Oberhaupt eines indigenen Volkes, der aber eigentlich Günther Hans Hauck heißt.

ARD Crime Time hat sich auf Spurensuche begeben und versucht, mehr über den Hochstapler herauszufinden. Auch Kirsten Nehberg, Tochter des berühmten Survival-Experten Rüdiger Nehberg, ist bei den Recherchen dabei. Der Dreiteiler ist ab sofort in der ARD Mediathek zu sehen.

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Porträt von Kirsten Nehberg mit Tropenhut. Im Hintergrund ein Boot auf dem Amazonas. © HER Production / Felix Meschede / Henning Wirtz / Marc Trompetter
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Aufbruch ins Ungewisse

Hütet Tatunca Nara, das merkwürdige Oberhaupt eines indigenen Volkes, ein düsteres Geheimnis? Video

Christine Heuser, ein mutmaßliches Opfer von Tatunca Nara. © HER Produktion / Felix Meschede / privat / Marc Trompetter
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Kein Weg zurück

Immer mehr Menschen verschwinden im Dschungel an der Seite von Tatunca Nara. Video

Tatunca Nara zeigt ein Schildkröten-Tattoo auf seine Brust. Im Hintergrund ein Boot. © HER Production / Johannes Arlt/Laif / Henning Wirtz / Marc Trompetter
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Ende der Legende

ARD Crime Time kommt Tatunca Nara auf die Spur, mitten im brasilianischen Dschungel. Video

Drei Backpacker und ein ARD-Korrespondent sterben

Brasilien, in den 1980er-Jahren: Vier Menschen sterben unter mysteriösen Umständen. Drei westliche Backpacker, die unabhängig voneinander auf rätselhafte Weise im Amazonas-Gebiet verloren gehen - und ein ARD-Korrespondent, der in Rio de Janeiro erschossen wird.

Sie alle hatten eines gemeinsam: Sie standen in enger Beziehung zu Tatunca Nara, dem Oberhaupt eines sagenumwobenen indigenen Volkes. Beziehungsweise: dem Hochstapler Günther Hans Hauck, Familienvater aus Franken. Ende der 1960er-Jahre wandert er nach Brasilien aus und erfindet sich dort eine neue Identität als Nachfahre einer indigenen Kultur, die laut eigener Aussage tief im Dschungel in einem gigantischen, bis dahin unbekannten Reich lebe. Mit immer fantastischeren Geschichten und dem Versprechen, sie dorthin führen zu können, zieht er scharenweise Abenteurerinnen und Abenteurer aus dem Westen in seinen Bann, von denen einige nach der Begegnung mit ihm für immer verschollen bleiben.

Rüdiger Nehberg sammelt Hinweise - BKA ermittelt

Andere glauben ihm nicht und versuchen, ihn zu enttarnen. Der bekannte deutsche Abenteurer Rüdiger Nehberg sammelt schon in den 1980ern Hinweise, die für Tatunca Nara als Täter sprechen. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) ermittelt und kommt zu eindeutigen Schlüssen.

Wer ist dieser Tatunca Nara? Was an seiner Geschichte übt eine derartige Faszination aus, dass so viele Menschen sich ihm anschließen wollten?

Kristen Nehberg: Auf den Spuren ihres Vaters

Porträt von Kirsten Nehberg mit Tropenhut. Im Hintergrund ein Boot auf dem Amazonas. © HER Production / Felix Meschede / Henning Wirtz / Marc Trompetter
Kirsten Nehberg, Tochter des berühmten Survival-Experten Rüdiger Nehberg, begibt sich auf Spurensuche.

Rüdiger Nehbergs Tochter Kirsten wächst mit der Obsession ihres Vaters für diesen rätselhaften Kriminalfall auf. Zusammen mit einem Team von Journalistinnen und Journalisten begibt sie sich für ARD Crime Time auf Spurensuche. Sie sprechen mit Zeitzeugen und rekonstruieren die Fälle. Auch die heute zuständige Staatsanwältin in Brasilien kommt zu Wort und gibt exklusive Einblicke in die Ermittlungsarbeit, auf deutscher, schweizerischer und brasilianischer Seite. Wird es dem Team gelingen, den noch immer in Freiheit lebenden Tatunca Nara zu finden?

ARD-Korrespondent hoffte auf eine gute Story

Der ARD-Korrespondent für Südamerika, Karl Brugger, wittert 1972 eine Sensationsstory, als er dem Oberhaupt eines indigenen Volkes begegnet: Tatunca Nara nennt der sich, spricht Deutsch und schwärmt von seinem unterirdisch lebenden, bisher unentdeckten Volk im Dschungel. Nie bekommt Brugger dieses Reich je zu sehen, doch er schreibt einen Bestseller darüber. Der lockt viele Abenteurer in die Hände von Tatunca Nara. 1980 verschwindet John Reed, ein junger US-Amerikaner, auf einer Expedition mit ihm. Vier Jahre später geschieht im Dunstkreis des merkwürdigen Stammesführers ein weiteres Unglück.

Literatur zu Tatunka Nara

  • Rüdiger Nehberg: Der selbstgemachte Häuptling: Tatunca Nara alias Günther Hauck - oder wie man der Welt einen Bären aufbindet. Kabel, Hamburg 1991, ISBN 10: 3-8225-0169-7, ISBN 13: 9783822501696.
  • Karl Brugger: Die Chronik von Akakor. Knaur, München 1987, ISBN 3-426-04161-8

BKA ist Tatunca Nara auf der Spur

Anfang 1984 wird Brugger in Ipanema erschossen. Der Täter - flüchtig, doch es gibt Hinweise, die in Tatunca Naras Richtung zeigen. Es bleibt nicht dabei, weitere Menschen sterben im Dschungel: ein Schweizer, dessen skelettierte Leiche man im Regenwald findet, und eine verschollene Deutsch-Schwedin. Alle Spuren führen zu Tatunca Nara. Hat er wirklich all diese Menschen auf dem Gewissen? ARD Crime Time spricht mit Zeuginnen und Zeugen und durchforstet Akten. Tatunca Nara ist offenbar nicht der, für den er sich ausgibt, und das BKA ist ihm seit Jahren auf der Spur.

Auslieferung nach Deutschland scheitert

1988 ist sich das BKA sicher: Tatunca Nara, in Wirklichkeit der Deutsche Günther Hans Hauck, ist verantwortlich für mindestens drei Tötungsdelikte. Die Ermittler wollen einen Haftbefehl erwirken, um ihn nach Deutschland ausliefern zu lassen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg macht ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Auch fast 40 Jahre später kann Tatunca Nara im Amazonas noch Angst und Schrecken verbreiten. ARD Crime Time will ihn finden, in einer kleinen Stadt mitten im Dschungel, um ihn mit den Vorwürfen zu konfrontieren.

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Eine Fotocollage: Im Vordergrund ein Foto von Tatunca Nara mit freiem Oberkörper. Im Hintergrund der Amazonas. © HER Production / Ferdinand Schmid / Felix Meschede / Marc Trompetter

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