Für ein uneheliches Mädchen, das schon mit drei Jahren lesen und schreiben gelernt hat und mit sechzehn umfangreiche Kenntnisse in Philosophie, Astronomie und Medizin besitzt, dazu Latein beherrscht und dichten kann, gibt es in der neuspanischen Gesellschaft des 17. Jahrhunderts keinen Platz. Nicht einmal der Hof des Vizekönigs konnte der schönen Inés de la Cruz eine dauerhafte Zuflucht bieten. Sie ging daher ins Kloster, wo sie sich ungestört der Dichtung und dem wissenschaftlichen Studium widmen konnte. Bis sie eines Tages den Büchern und dem Schreiben für immer entsagte.