"Memento": Kurzfilm erinnert ans Erinnern
Wie wollen wir uns künftig an Auschwitz erinnern? Wie können wir den Schrecken der NS-Tötungsmaschinerie auch an nachfolgende Generationen vermitteln? Fragen, die am 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, im Fokus stehen. Unter dem Motto "Erinnere dich. 27. Januar" hat das Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität dazu einen Kurzfilm produziert. Der Spot "Memento" des ungarischen Animationskünstlers Zoltán Varga konfrontiert mit seiner zeitlosen und universellen Bildsprache den Zuschauer mit der Last der Erinnerung: Aus der Perspektive eines Kindes nähert man sich dem Albtraum, der vor gut 70 Jahren vor unserer Haustür Realität wurde - und nicht vergessen werden darf.
Auch der NDR hatte im vergangenen Jahr für das ARD-Projekt "Auschwitz und ich" eine neue Debatte zum Gedenken an den Holocaust angestoßen. So wurde zusammen mit Design-Studenten ein crossmediales Projekt ins Leben gerufen, um historische Originaltöne als "Stolpersteine" im Radio und als Kurzfilme im Web zu platzieren.
Offizieller Gedenktag in Deutschland
Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland offizieller Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus mit zahlreichen Veranstaltungen. An diesem Tag hatten vorrückende sowjetische Soldaten 1945 das Konzentrationslager Auschwitz erreicht und mehrere Tausend Überlebende befreit.
Auschwitz-Birkenau war das größte deutschen Vernichtungslager im Zweiten Weltkrieg. In dem KZ im besetzten Polen ermordeten die Nazis von 1942 bis 1945 mehr als 1,1 Millionen Menschen. Die meisten Opfer waren Juden. Auch politische Häftlinge aus Polen, sowjetische Kriegsgefangene, Sinti und Roma sowie Vertreter anderer Nationen starben in dem Lager.