Wohin mit den Altkleidern? Entsorgung im Restmüll wird verboten

Stand: 10.12.2024 16:53 Uhr

Ab 1. Januar 2025 gelten EU-weit neue Regeln für Altkleider. Alte Textilien müssen dann im Altkleidercontainer entsorgt werden - auch, wenn sie kaputt sind. Worauf müssen Verbraucher achten?

Egal ob ausgeleiert, eingelaufen oder zerrissen: Auch beschädigte und nicht mehr nutzbare Altkleider und Textilien dürfen künftig nur noch über die Altkleidercontainer entsorgt werden. Das sieht eine EU-Regelung vor, die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt. Sie hat zum Ziel ist, die Müllmengen nach und nach zu reduzieren und soll dazu führen, dass Textilien besser recycelt werden.

Bislang werden innerhalb der EU weniger als die Hälfte aller Altkleider gesammelt, um sie wiederzuverwenden oder zu recyceln. Nur ein Prozent der neuen Kleidung entsteht bisher aus Alttextilien. Das liegt daran, dass Technologien, mit denen alte Fasern recycelt und wiederverwendet werden, noch sehr neu sind.

Was müssen Verbraucher tun?

Um das Recycling voranzubringen, müssen Verbraucher alte Textilien daher ab Januar zum Altkleidercontainer bringen. Anders als bisher gilt das nun auch für kaputte oder zerschlissene Kleidung, die nicht mehr tragbar ist. Auch Bettwäsche, Handtücher und andere Textilien müssen im Sammelcontainer entsorgt werden.

Unklar ist noch, was mit stark verschmutzten Textilien passieren soll. In Österreich etwa dürfen diese Kleidungsstücke weiterhin in der Restmülltonne entsorgt werden. Ebenfalls noch nicht festgelegt ist, wie Regelverstöße geahndet werden. Möglich wäre etwa, dass die Müllabfuhr die Restmülltonne stehen lässt, ohne sie zu leeren. Bußgelder drohen aber zunächst nicht.

Textilindustrie zählt zu den größten Umweltsündern

Die Textilindustrie zählt global zu den größten Umweltverschmutzern. Nach Angaben der Europäischen Union ist sie für rund 20 Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung verantwortlich und verursacht pro Kopf in der EU rund 270 Kilogramm CO₂-Emissionen jährlich. Altkleider werden größtenteils (87 Prozent) verbrannt und verursachen dadurch zusätzliches CO2. Oft werden sie auch ins EU-Ausland exportiert, wo sie häufig ebenfalls auf riesigen Müllhalden verbrannt werden oder sich zu Mikroplastik zersetzen.

In den vergangenen Jahren sind die Kleidungsmengen und damit auch die Altkleidermengen durch die Verbreitung von "Fast Fashion" deutlich gestiegen. Im Durchschnitt kaufen die Europäer jedes Jahr fast 26 Kilogramm Textilien und werfen etwa elf Kilogramm davon weg.

In Deutschland kauft nach einer Berechnung der Umweltorganisation Greenpeace jeder Mensch im Schnitt 60 Kleidungsstücke pro Jahr - Schuhe und Unterwäsche nicht inbegriffen. Dazu trägt auch der Boom der Billiganbieter aus China bei. 17 Prozent der Kleidung würden nahezu ungetragen entsorgt.

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 18.03.2024 | 19:30 Uhr

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