VIDEO: Ärger beim Onlineshopping: Verdeckte China-Shops, teure Retouren (9 Min)

Vorsicht vor neuer China-Shop-Masche auf Social Media

Stand: 14.10.2024 15:48 Uhr

Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt vor dubiosen Online-Shops aus China, die auf Facebook oder Instagram mit emotionalen Botschaften werben. Verbraucher sollten Anbieter immer genau prüfen.

Auf Social-Media-Plattformen verbreiten die China-Shops Anzeigen, die emotional aufgeladen sind. Häufig geben sie vor, hiesige kleine Familienunternehmen zu sein, die ihr Geschäft schließen müssen und bei einem "letzten Ausverkauf" große Rabatte bieten. Die Verbraucherzentrale Hamburg kennt zahlreiche Fälle, in denen Verbraucherinnen und Verbraucher auf diese Masche hereingefallen sind.

Erfundene Familiengeschichten sollen zu Kauf verleiten

"Seit über 35 Jahren kreieren wir mit viel Herzblut wunderschöne Taschen" oder "Vor 15 Jahren gründeten mein Mann und ich dieses Unternehmen": Mit solchen Aussagen zielen die Shops in ihren Anzeigen darauf ab, Emotionen zu wecken und das Bild eines etablierten, familiengeführten Unternehmens zu vermitteln, das Produkte von hoher Qualität verkauft. "Diese persönlichen Geschichten erzeugen Vertrauen, sind jedoch Teil eines raffinierten Täuschungsmanövers, um zu unüberlegten Käufen zu verleiten", erklärt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Emotionale Formulierungen wie "Mit schwerem Herzen ..." oder "Wir haben unsere Träume geopfert ..." suggerieren, dass das Geschäft nach jahrelanger Arbeit aufgrund der Übermacht großer Online-Shops und steigender Kosten aufgegeben werden muss.

Deutsche Städte- und Familiennamen werden vorgetäuscht

Um einen lokalen Bezug herzustellen, verwenden die Shops häufig deutsche Städtenamen und Familiennamen wie "Boutiq Berlin", "Imperio Hamburg", "Matthäus Modehaus" oder "Schneider Düsseldorf". "Verbunden mit einer deutschen URL-Adresse wollen die Betreiber der Seiten den Anschein erwecken, es handele sich um ein Unternehmen aus Deutschland", so Rehberg.

Produkte von schlechter Qualität und komplizierte Rücksendung

Wo die Anbieter ihren Sitz haben, ist allerdings unklar. Oft sind die angebotenen Produkte von schlechter Qualität und erfüllen nicht die Erwartungen der Verbraucher. Zudem gestalten sich Rücksendungen kompliziert und sind teuer, denn Produkte müssen in der Regel auf eigene Kosten nach China zurückgeschickt werden. Auch der Kontakt zu den Unternehmen ist schwierig.

So kann man sich schützen

Die Verbraucherzentrale rät, Folgendes zu beachten, damit man nicht in die Verkaufsfalle tappt:

  • Sich nicht von emotionalen Social-Media-Anzeigen blenden und zu einem schnellen Kauf verleiten lassen. Grundsätzlich gilt: Immer den Anbieter überprüfen, bevor man bestellt.
  • Auch bei Shops mit vermeintlich deutschem Namen und de-Domain stets das Impressum sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) prüfen. Die angegebenen Adressen lassen sich mit Online-Kartendiensten überprüfen.
  • Sind die Kontaktangaben des Shops unvollständig oder erscheinen die Rückgabebedingungen unklar, sollte man von einem Kauf absehen.

Verbraucherzentrale führt Liste dubioser China-Shops

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat auf ihrer Internetseite eine Liste problematischer Shops mit Sitz in Asien veröffentlicht, die von Verbraucherinnen und Verbrauchern gemeldet wurden.

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 06.05.2024 | 20:15 Uhr

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