Urlaub: Wohin mit Hund und Katze?
Mitnehmen oder zu Hause betreuen lassen? Bahnfahren, fliegen oder das Auto nehmen? Tipps für die Reiseplanung und die Versorgung von Hunden, Katzen und anderen Haustieren in der Urlaubszeit.
Der Sommer ist Urlaubssaison, und auch viele Haustierbesitzer möchten diese Zeit nutzen, um zu verreisen. Vor allem Hundebesitzer möchten ihr Tier häufig mitnehmen. Mit dem Auto ist das oft relativ problemlos, denn Hunde vertragen eine mehrstündige Autofahrt meist gut, sofern Pausen eingeplant sind.
In der Bahn benötigen Hunde, sofern sie größer sind als eine Hauskatze, ein eigenes Ticket. Außerdem müssen sie direkt neben oder unter dem eigenen Sitzplatz liegen und entweder in einer Transportbox reisen oder angeleint sein und einen Maulkorb tragen.
Haustierfreundliche Ferien-Unterkünfte suchen
Nicht in allen Ferien-Unterkünften sind Haustiere erlaubt. Wer mit Tier verreist und im Hotel wohnt oder ein Appartement mietet, sollte sich daher vorher informieren, ob Tiere dort willkommen sind. Manche Unterkünfte bieten ausdrücklich Zimmer für Gäste mit Hunden an. Auch viele Ferienhaus-Vermieter und Campingplätze zeigen sich haustierfreundlich. Allerdings verlangen viele Unterkünfte einen Zuschlag zwischen fünf und bis zu 20 Euro für die Tiere.
Mit dem Hund in Urlaub fliegen
Wer in den Urlaub fliegt, sollte gut darüber nachdenken, ob er sein Tier wirklich mitnehmen möchte, denn Flugreisen bedeuten insbesondere für größere Hunde großen Stress, so Tierärztin Sonja Schirmer. Soll der Vierbeiner dennoch mit, müssen sich die Halter rechtzeitig bei der Fluggesellschaft nach den Bedingungen und Preisen erkunden. Sie variieren je nach Gesellschaft erheblich, einige Unternehmen lehnen den Transport ab. Kleine, leichte Hunde dürfen häufig in einer entsprechenden Tasche mit in die Kabine, größere Tiere reisen in einer Box im klimatisierten Teil des Frachtraums. Der Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) rät davon ab, den Tieren vor der Reise Beruhigungsmittel zu geben.
Impfschutz, Heimtierausweis und Einreisebestimmungen
Liegt das Reiseziel im EU-Ausland, muss der Hund gegen Tollwut geimpft und mit einem Chip gekennzeichnet sein. Die Daten müssen im EU-Heimtierausweis stehen, den Tierärzte ausstellen und der ins Reisegepäck gehört. Es gibt jedoch noch zahlreiche andere Regelungen, die Tierbesitzer bei der Einreise beachten müssen. So dürfen beispielsweise innerhalb der EU nicht mehr als fünf Tiere in den Urlaub mitgenommen werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert auf seiner Website über die Regelungen.
Wer in Staaten außerhalb der EU reist, sollte sich bei der Botschaft des Ziellandes über die aktuellen Einreisebestimmungen für Haustiere informieren. Wegen der Corona-Pandemie kann es zudem noch immer kurzfristig zu Einschränkungen im Urlaubsland kommen. Außerdem empfiehlt es sich, eine Reiseapotheke für das Tier mitzunehmen.
Katzenbetreuung: Katzen bleiben am liebsten zu Hause
Während Hunde meist relativ flexibel sind, mögen Katzen einen Ortswechsel nicht besonders. Sie bleiben lieber in der gewohnten Umgebung zu Hause. Das gilt auch für Tiere wie Fische und Vögel. Am einfachsten und kostengünstigsten ist es, wenn dort Freunde oder Verwandte die Betreuung übernehmen. Professionelle Tiersitter bieten diese Arbeit gegen Bezahlung an. Im Internet finden sich mehrere Seiten, die Tiersitter vermitteln, auch in vielen Tierarztpraxen hängen entsprechende Angebote aus. Die Kosten variieren stark und richten sich unter anderem nach dem Anfahrtsweg, der Dauer und dem Umfang der Betreuung vor Ort sowie eventueller Zusatzarbeiten wie Blumengießen.
Betreuung von Hund und Katze in einer Tierpension
Alternativ kann man Haustiere in einer Tierpension unterbringen. Die Auswahl reicht von einfachen Quartieren bis zu luxuriösen Unterkünften. Gute Adressen sind in der Urlaubszeit schnell ausgebucht, Tierhalter sollen deshalb rechtzeitig einen Platz buchen. Tipp: Am besten die Unterkunft vorher besichtigen und entscheidende Fragen klären. Wie viel Auslauf haben die Tiere? Wie viele Mitarbeiter kümmern sich um sie? Wird das Tier individuell gefüttert? Der Betreiber der Pension sollte einen Sachkundenachweis nach Tierschutzgesetz vorlegen können und nur geimpfte Tiere aufnehmen.
Eine gute Unterbringung hat ihren Preis. Für eine Katze kostet sie etwa 12 bis 20 Euro pro Tag, für einen Hund je nach Größe ab 25 Euro. Kleintiere sind wesentlich günstiger. Als Ansprechpartner auf der Suche nach einer Pension empfiehlt sich der örtliche Tierschutzverein. Manche Vereine und Tierheime bieten auch selbst Unterkünfte auf Zeit an. Tipps, woran sich eine gute Tierpension erkennen lässt sowie weitere Hinweise rund um das Thema Urlaub und Haustiere gibt auch der Deutsche Tierschutzbund.
Keine Tiere aus dem Urlaub mitbringen
So mancher Urlauber verliert im Reiseland sein Herz an einen streunenden Hund oder eine Katze und nimmt das Tier aus Mitleid mit nach Hause. Das kann eine Menge Probleme mit sich bringen: "Besonders Tiere aus Südeuropa haben oft schwere Krankheiten wie etwa Leishmaniose oder Ehrlichiose, die man nicht sofort erkennt", warnt Tierarzt Dr. Fabian von Manteuffel. Die Behandlung dieser Krankheiten, die durch Parasiten verursacht werden, kann sehr teuer werden. Wer dennoch einem Tier helfen will, muss sich dieser Gefahren bewusst sein.