Reiseapotheke für Hunde - was gehört hinein?
Wenn sich ein Hund im Urlaub verletzt, können Halter dem Tier oft selbst helfen oder zumindest wichtige Schritte einleiten. Welche Medikamente und Instrumente sollten sie für den Notfall dabei haben?
Viele Hundebesitzer nehmen ihren Vierbeiner mit in den Sommerurlaub. Doch auf unbekanntem Terrain können sich Hunde leichter verletzen oder krank werden. Für diesen Fall empfiehlt es sich, eine spezielle Reiseapotheke dabei zu haben. Folgende Dinge gehören hinein:
- Augenspül-Lösung (zum Spülen von Augen und Wunden)
- Desinfektionsmittel für Wunden
- Wund- und Heilsalbe
- Verbandszeug (Tupfer, Polstermaterial, Watte, Elastikbinde, Klebeband)
- Einmal-Handschuhe
- Verbandsschere
- Fieberthermometer (die Normaltemperatur beim Hund liegt bei 38-39°C)
- Pinzette und Zeckenhaken
- Holzspatel
- Wattestäbchen
- Maulkorb
- Taschenlampe
- pflanzliches Durchfallmittel
- spezielles Schmerzmittel (verschreibungspflichtig, nach Rücksprache mit dem Haustierarzt)
- Calcium-Trinkampullen (Allergien, Insektenstiche)
- Einwegspritze zur Medikamenteneingabe
- Zeckenschutz
- Ohrreiniger (falls der Hund zu Ohrproblemen neigt)
- eventuell Reisetabletten oder Beruhigungstabletten (nach Rücksprache mit dem Haustierarzt)
Wie reagiere ich in einer Notsituation richtig?
Wichtig: Im Notfall immer Ruhe bewahren und sich selbst schützen. "Fassen Sie dem Tier auf keinen Fall ins Maul, denn unter Schmerzen kann der Hund auch Herrchen oder Frauchen beißen", erklärt Tierarzt Dr. Fabian von Manteuffel. Im Notfall kann es erforderlich sein, auch sehr friedlichen Tieren einen Maulkorb oder eine Maulschlaufe, zum Beispiel aus einer Mullbinde, anzulegen. Hatte das Tier einen Unfall, ist es wichtig, Blutungen durch einen Druckverband zu stillen.
Pfotenverband beim Hund anlegen
Wer unterwegs keine spezielle Reiseapotheke dabei hat, kann sich auch am Verbandskoffer des Autos bedienen. Mithilfe der Verbandspäckchen und eines Dreieckstuchs lässt sich ein behelfsmäßiger Pfotenverband anlegen. Dafür wird Folgendes gebraucht:
- Kompresse beziehungsweise Tupfer
- Watte
- Polstermaterial
- Elastikbinde
- Klebeband
Falls eine Wunde vorhanden ist, mit dem Tupfer als Wundauflage und gegebenenfalls etwas Wundsalbe abdecken, damit der Verband später nicht daran haftet. Etwas Watte zu kleinen "Würstchen" drehen und damit die Zehenzwischenräume auspolstern. Dann die Pfote mit Polstermaterial umwickeln, damit der Verband später nicht einschnürt. Anschließend alles mit einer elastischen, wenn möglich selbstklebenden Binde fixieren. Diese nicht zu stramm ziehen. Am besten wickelt man die Binde von ihrer Rolle ab, ohne nachzuziehen. Die Lauffläche der Pfote mit etwas Klebeband verstärken. Bei Frakturen kann man den Verband zur Erstversorgung mit Holzspateln verstärken und so weiter stabilisieren.
Kurse für Erste Hilfe am Haustier
Wer unsicher ist, ob er er die Notfallmaßnahmen im Ernstfall auch richtig umsetzt, kann vor dem Urlaub einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs besuchen. Diesen bieten unter anderem Tierärzte, der Tierschutzbund und der Arbeiter-Samariter-Bund an.