Eine Frau dreht am Thermostat eines Heizkörpers. © dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich
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AUDIO: Heizen mit Öl und Gas wird wieder teurer (5 Min)

Strom- und Gasanbieter wechseln und Geld sparen - so geht's

Stand: 25.10.2024 09:08 Uhr

Die Energiepreise sind 2024 gesunken, beim Gas steigen sie aber derzeit wieder an. Ein Wechsel des Versorgers kann sich daher lohnen. Wie findet man einen günstigen Anbieter und was ist beim Wechsel zu beachten?

Vor allem, wer mit Öl oder Gas heizt, muss in den kommenden Monaten mit höheren Kosten rechnen. Denn ab 2025 steigt der CO2-Preis von derzeit 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne CO2. Bereits seit Anfang 2024 werden höhere Netzentgelte fällig. Es kann sich daher lohnen, den eigenen Strom- und Gastarif zu prüfen und einen Anbieterwechsel vorzunehmen.

Vor allem bei den Gastarifen sind die Unterschiede teilweise groß. Insbesondere, wer derzeit noch in der Grundversorgung ist, kann bei einem Lieferantenwechsel viel Geld sparen - manchmal mehrere hundert Euro pro Jahr.

Was bedeutet Grundversorgung?

Verbraucher werden automatisch von ihrem örtlichen Grundversorger mit Gas oder Strom beliefert, wenn sie keinen Vertrag mit einem alternativen Anbieter abgeschlossen haben. Das ist die Grundversorgung.

Gestiegene Netzentgelte treiben Preise nach oben

Bereits Anfang 2024 sind die Netzentgelte gestiegen, viele Energieversorger haben die höheren Kosten aber noch nicht auf die Verbraucher umgelegt. Mittlerweile haben jedoch viele Versorger angekündigt, die Preise deutlich zu erhöhen  - im Durchschnitt um 25 Prozent.

Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhung

Wer den Anbieter wechseln möchte, muss Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist beachten. Kündigt der Anbieter eine Preiserhöhung an, haben Kunden ein Sonderkündigungsrecht, das sie wahrnehmen können, um sich einen günstigeren Anbieter zu suchen. Hat der Versorger vorab nicht fristgerecht über die Preiserhöhung informiert und auf das Sonderkündigungsrecht hingewiesen, sollten Betroffene widersprechen. Wer in der Grundversorgung ist, kann den Vertrag ohnehin jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen kündigen.

Anbieterwechsel - so geht's

Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich zunächst einen Überblick über möglichst viele Angebote verschaffen und diese miteinander vergleichen. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Niedersachsen erklärt, worauf man achten sollte:

  • Seinen Vertrag kennen: Wer aktuelle Tarife ermitteln will, sollte sich zunächst über den eigenen Verbrauch und die bestehenden Konditionen klar sein: Wichtige Informationen finden sich in den Vertragsunterlagen und auf der letzten Rechnung.
  • Tarif wechseln: Viele Versorger und Stadtwerke bieten mehr als nur einen Tarif an. Wer mit seinem aktuellen Anbieter zufrieden ist, kann sich bei diesem nach günstigeren Alternativen umschauen.
  • Anbieter-Suche: Bei der Suche nach einem günstigen Tarif können Vergleichsportale hilfreich sein. Dabei unbedingt die Sucheinstellungen individuell anpassen.
  • Vertragslaufzeit: Verbraucher sollten sich an ihren neuen Vertrag nur etwa ein Jahr binden. Um nicht bereits nach wenigen Monaten die erste Preiserhöhung zu erhalten, sollte ein Tarif mit einer Preisgarantie gewählt werden.
  • Regionaler Anbieter: Ein Kriterium für die Wahl des Energieversorgers kann die regionale Verbundenheit mit einem Stromanbieter vor Ort sein sowie die direkte Erreichbarkeit des Anbieters über das eigene Kundencenter.

Vergleichsportale: Suchfilter anpassen

Vergleichsportale bieten bei der Suche nach einem neuen Energieanbieter Orientierung. Man sollte sich aber bewusst machen, dass sie in der Regel nicht neutral sind, weil sie meist an einem Vertragsabschluss mitverdienen. Wichtig ist, die Sucheinstellungen immer individuell anzupassen: Tarife mit Vorkasse und Paketpreise besser von vornherein ausschließen. Auch Boni sind kritisch zu betrachten, da sie meist nur für kurze Zeit gewährt werden. Wer sich dennoch dafür entscheidet, sollte auf einen Sofortbonus achten, der in den ersten Monaten ausgezahlt wird. Andernfalls besteht das Risiko, die versprochene Vergünstigung am Ende gar nicht oder nicht in voller Höhe zu erhalten.

Wer einen passenden Tarif gefunden hat, sollte den Anbieterwechsel direkt über die Website des neuen Versorgers veranlassen. Das geht meist schneller und ist manchmal auch günstiger als der Wechsel über die Vergleichsportale.

Vor Abschluss: Vertrag genau prüfen

Vorsicht gilt bei Discount-Anbietern, die häufig in Vergleichsportalen zu finden sind. Kundinnen und Kunden sollten die Vertragsbedingungen - etwa Laufzeit, Preisgarantien sowie gegebenenfalls die Verrechnung von Boni - genau prüfen. Auch Online-Bewertungen und -Kommentare zum Anbieter und das Insolvenzrisiko sollten bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Letzteres kann insbesondere bei kleineren Anbietern gegeben sein.

Energieverbrauch senken

Wer Geld sparen möchte, sollte nicht nur auf den Preis für Strom und Gas schauen, sondern auch auf den eigenen Energieverbrauch. Einsparpotenzial gibt es beim Heizen durch eine optimale Einstellung der Anlage und die richtige Raumtemperatur. Strom lässt sich im Haushalt fast überall sparen. Auch sehr alte Haushaltsgeräte sind häufig Stromfresser.

Verbraucherzentrale bietet Energieberatung an

Bei Fragen zum Energiesparen unterstützt die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem unabhängigen Beratungsangebot online, telefonisch oder persönlich.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Wirtschaft | 15.10.2024 | 06:42 Uhr

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