Kontakt-Tagebuch führen, um Corona-Ausbreitung einzudämmen
Ist jemand mit Covid-19 infiziert, versuchen die Gesundheitsämter, die Infektionsketten nachzuvollziehen, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen. Dabei stoßen sie mittlerweile wegen der hohen Infektionszahlen nicht nur aus zeitlichen Gründen an ihre Grenzen. Viele Betroffene können sich schlichtweg nicht mehr an alle relevanten Kontakte erinnern. Ein Kontakt-Tagebuch kann in einer solchen Situation eine große Hilfe sein.
Welche Kontakte sollte man notieren?
Experten wie etwa der Virologe Christian Drosten empfehlen, ein sogenanntes Cluster-Tagebuch zu führen. Das heißt, man notiert nicht jeden üblichen Alltags-Kontakt mit der Familie oder engen Arbeitskollegen, sondern Situationen, bei denen man sich mit vielen Menschen in einem geschlossenen oder engen Raum aufgehalten hat. Das kann beispielsweise ein Aufenthalt im Fitness-Studio, eine Familienfeier oder eine einmalige Besprechung sein.
Was sollte man konkret aufschreiben?
Die Namen der Anwesenden sowie das Datum, den Ort und die Dauer des Treffens. Sinnvoll ist es auch zu vermerken, ob bei dem Treffen Schutzmasken getragen wurden.
Handschriftlich oder per App: Kontakte erfassen
Die einfachste Möglichkeit ist, die Kontakte jeden Abend auf einem Block oder in einem Heft zu notieren. Das sollte an einem Ort liegen, an dem man sich regelmäßig aufhält, damit man den Eintrag nicht vergisst. Alternativ kann man sein Smartphone nutzen und sich damit auch an das Aufschreiben erinnern lassen.
Sowohl für iOS als auch für Android sind kostenlose Kontakt-Tagebuch-Apps wie etwa Cluster Diary, Kontakt-Tagebuch oder Coronika erhältlich. Sie verwalten die Kontakte, erinnern auf Wunsch abends ans Aufschreiben und löschen Einträge nach 14 Tagen. Bei der Auswahl empfiehlt es sich, auf ausreichenden Datenschutz zu achten. Positiv ist es etwa, wenn die App sämtliche Daten ausschließlich lokal auf dem Gerät der Nutzerin oder des Nutzers speichert.