Weihnachtsgans: Worauf man beim Kauf achten sollte
Gänsebraten zählt in der Weihnachtszeit zu den beliebtesten festlichen Gerichten. Worauf sollte man beim Kauf achten, was bedeuten die Kennzeichnungen und was kostet 2024 eine Gans pro Kilo?
Vom Martinstag bis zu den Weihnachtsfeiertagen kommen in Deutschland mehrere Millionen Gänse in den Handel. Viele Verbraucher legen Wert auf eine deutsche Gans aus artgerechter Tierhaltung, doch die Gänsehalter hierzulande können nur rund 20 Prozent des Bedarfs decken. Die restlichen Tiere stammen aus dem Ausland, die meisten aus Intensivhaltung in Polen oder Ungarn.
Gänsebraten: Was kostet das Kilo?
Wer eine Gans aus artgerechter, heimischer Haltung kaufen möchte, sollte sie möglichst rechtzeitig vorbestellen. Die Kilopreise liegen 2024 auf einem ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Qualität hat dabei auch beim Gänsebraten ihren Preis: Frische deutsche Gänse kosten zwischen 18 und 22 Euro pro Kilogramm, Bio-Gänse sind in der Regel etwas teurer. In Supermärkten gibt es gefrorene Import-Gänse schon ab 4 bis 9 Euro pro Kilo.
Kennzeichnungen: Diese Siegel stehen für artgerechte Haltung
Verbraucher sollten beim Kauf genau auf die Bezeichnung der Ware achten. Oft täuschen Bilder mit Bauernhöfen oder Bezeichnungen wie "vom Bauernhof" oder "Landgans" vor, das Tier stamme aus artgerechter Haltung. Tatsächlich sagen diese allgemeinen Begriffe nichts über Produktion und Qualität aus. Dagegen stehen das Bio-Siegel oder die EU-weit gesetzlich geschützten Kennzeichnungen "Freilandhaltung", "Bäuerliche Freilandhaltung" und "Bäuerliche Freilandhaltung unbegrenzter Auslauf" für eine artgerechte Aufzucht.
So garantiert der Begriff "Freilandhaltung" mindestens vier Quadratmeter Auslauf pro Tier, bei der bäuerlichen Freilandhaltung sind es zehn Quadratmeter beziehungsweise unbegrenzter Auslauf. Festgelegt ist auch, wie viele Tiere in einem Stall maximal untergebracht werden dürfen.
Zwangsmast und Lebendrupf in einigen EU-Ländern noch erlaubt
In einigen Ländern, darunter etwa Frankreich, Belgien, Ungarn oder Spanien, ist immer noch die qualvolle Zwangsmast von Gänsen erlaubt. Auch der Lebendrupf für Daunenprodukte ist in Ungarn und Polen noch verbreitet. Angaben hierzu müssen nicht auf der Verpackung stehen. Lediglich bei Gänsen aus "Freilandhaltung" ist der Hinweis "aus Fettlebererzeugung" auf der Verpackung vorgeschrieben, wenn dies der Fall ist. Verbraucherschützer empfehlen, auf nicht eindeutig gekennzeichnete Produkte aus dem Ausland zu verzichten. In Deutschland sind sowohl Lebendrupf als auch Zwangsmast verboten.
Gans kaufen: Am besten direkt beim Erzeuger
Um sicherzugehen, dass die Tiere nicht unter schlechten Bedingungen gehalten wurden, kauft man am besten direkt beim Erzeuger. Auch auf Wochenmärkten sind meist artgerecht gehaltene Tiere zu finden. Da die Händler teilweise auch Tiere zukaufen, empfiehlt es sich, gezielt nach Herkunft und Haltung zu fragen.
Tiefkühlware: Auf Einfrierdatum achten
Bei Tiefkühlware sollte man nicht nur auf die Kennzeichnung zur Haltung achten, sondern auch auf das Datum, an dem die Gans geschlachtet und eingefroren wurde. Derzeit kommen dem Bundesverband bäuerliche Gänsehaltung (BBG) zufolge große Mengen Gänsefleisch aus dem Vorjahr aus dem Ausland in den deutschen Handel. Das Fleisch, das 2023 nicht verkauft wurde, werde jetzt teilweise zu sehr niedrigen Preisen angeboten. Es kann zwar noch gegessen werden, sofern das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht abgelaufen ist, schmeckt aber meist nicht besonders, weil das Fleisch sehr trocken ist.
Zusätzlich sollte man prüfen, dass die Verpackung unbeschädigt ist und nicht über die Stapelgrenze in der Gefriertruhe hinausragt. Diese Grenze ist an der Seite der Truhe mit einem Strich markiert. Ragt das Produkt darüber hinaus, könnte es bereits angetaut sein.
TK-Gans immer langsam auftauen
Vor der Zubereitung muss die Gans langsam im Kühlschrank auftauen. Da dieser Vorgang bis zu 24 Stunden dauern kann, sollte man rechtzeitig daran denken, sie aus dem Tiefkühlfach zu holen.