Fertigsalat aus dem Supermarkt in einer Plastikverpackung. © Colourbox Foto: kdshutterman

Keim-Gefahr bei Fertigsalat

Sendedatum: 01.07.2024 20:15 Uhr

Wer einen Fertigsalat kauft, spart sich die Zeit für das Schneiden des Gemüses. Doch manche Produkte können Schimmelpilze, Hefen und Keime enthalten, etwa gefährliche Listerien.

Auch bei optimaler Kühlung ist Fertigsalat nur etwa drei Tage haltbar. Wird der Salat nicht durchgehend gekühlt, können sich Keime schnell ausbreiten. Oft ist der Salat dann bereits vor dem Erreichen des Verbrauchsdatums nicht mehr frisch.

Das Verbrauchsdatum bei Fertigsalaten unbedingt beachten

Das Verbrauchsdatum ist auf leicht verderblichen Speisen wie Fertigsalat, Hackfleisch oder Fisch angegeben ("Zu verbrauchen bis"). Ist das Datum überschritten, muss das Produkt entsorgt werden, da sich möglicherweise Keime und Bakterien ausgebreitet haben.

Auf anderen Lebensmitteln gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) an, bis wann es bei richtiger Aufbewahrung seine Produktqualität behält - etwa ein Joghurt seine Cremigkeit. Zu den typischen Produkteigenschaften zählen Geschmack, Geruch, Konsistenz und Nährwert. Das MHD wird vom Hersteller festgelegt. Ist es überschritten, kann das Produkt in den meisten Fällen immer noch eine begrenzte Zeit lang ohne Risiko verzehrt werden.

Richt- und Warnwerte: Nicht alle Keime sind gefährlich

Jedes Produkt enthält von Natur aus eine gewisse Anzahl an Keimen und Bakterien. So lange ein Lebensmittel einen bestimmten Gehalt nicht überschreitet, ist dies für unsere Gesundheit unbedenklich. Die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) hat für Keime und Bakterien in Fertigsalaten Richt- und Warnwerte festgelegt.

Bei Überschreitung eines Richtwertes sollte der Hersteller eine Ursachenanalyse in seinem Unternehmen durchführen, um einen möglichen Hygienemangel zu beheben. Bei Überschreitung eines Warnwertes sollte der Fertigsalat nicht mehr verkauft werden, bis das Problem behoben ist. Die Richt- und Warnwerte der DGHM sind allerdings rechtlich nicht bindend. Erst bei Überschreitung eines gesetzlichen Grenzwertes darf der Salat nicht mehr verkauft werden.

Fertigsalat: Idealer Nährboden für Keime

Das sind die Gründe, warum Keime in Fertigsalaten so gut gedeihen:

  • Bei der Zubereitung von Fertigsalaten werden Salatblätter klein geschnitten. Dadurch wird der natürliche Schutz der Blätter gegen Bakterien und Pilze zerstört. An den Schnittflächen tritt Zellsaft aus, der Keime anzieht. Die hohe Luftfeuchtigkeit in den Plastikverpackungen fördert zudem das Wachstum von Mikroorganismen. Somit entsteht ein idealer Nährboden für Keime.

  • Das Gemüse kann bereits während des Wachstums und der Ernte mit Keimen verunreinigt werden, etwa durch Kontakt mit kontaminiertem Wasser oder Hygienemängel bei der Kühlung. Auch im Boden befinden sich natürlicherweise Enterobakterien (etwa Darmbakterien wie Escherichia coli), die während des Wachstums in das Gemüse übergehen können.

Die Keime befinden sich größtenteils an der Oberfläche des Gemüses, können aber in das Zellgewebe eindringen.

Magen-Darm-Probleme durch Keime

Bei den Keimen in Fertigsalaten handelt es sich häufig um Enterobakterien und um Verderbniskeime wie Hefen oder Schimmelpilze. Für gesunde Menschen sind die Krankheitserreger bis zu einer gewissen Menge nicht schädlich. Bei alten Menschen, Schwangeren und Kleinkindern können verkeimte Fertigsalate jedoch zu Magen-Darm-Problemen führen.

Listerien: Verderb ist nicht wahrnehmbar

Auch mit Listerien können Fertigsalate belastet sein. Sie führen nicht zu einem wahrnehmbaren Verderb des Produktes und können sich sogar bei Einhaltung der Kühlkette vermehren. Daher kann auch ein optisch und geschmacklich frisch wirkender Salat belastet sein. Vor allem, wenn Schwangere mit Listerien belastete Salate essen, kann das schwere Folgen haben: Die Listerien können zu Fehlgeburten oder Schäden beim ungeborenen Kind führen.

Tipps zum Fertigsalat-Kauf

  • Wer gern Fertigsalat isst, sollte bereits beim Kauf darauf achten, dass das Produkt im Kühlregal angeboten wird und bis zum Verbrauchsdatum noch einige Zeit vergeht.
  • Fertigsalat mit braunen Rändern und matschigen Blättern ist nicht mehr frisch. Ist die Plastikschale aufgebläht, haben sich bereits Gärgase gebildet.
  • Fertigsalat nach dem Kauf so rasch wie möglich verzehren.
  • Fertigsalat vor dem Verzehr noch einmal auf Schimmelbefall, Verfärbungen und Flüssigkeitsansammlungen sowie fauligen Geruch überprüfen.

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Die Tricks | 01.07.2024 | 20:15 Uhr

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