Black Friday 2024: Günstiger Deal oder Fake-Angebot?
Beim Black Friday lockt der Handel am 29. November wieder mit Rabatten. Doch nicht immer sind die vermeintlich guten Angebote wirklich preisgünstig. So lassen sich echte Schnäppchen erkennen.
Vom Singles' Day am 11. November über die Black Week mit dem Black Friday bis zum Cyber Monday am 2. Dezember: Mit der Rabatt-Schlacht stimmt sich der Handel unter verschiedenen Bezeichnungen alljährlich im November auf das Weihnachtsgeschäft ein. Mit viel Werbung bieten vor allem Online-Händler vermeintliche Schnäppchen - sogenannte Deals - zu angeblich extrem niedrigen Preisen an. Aber nicht immer sind die Angebote wirklich attraktiv.
Wie viel Rabatt gibt es am Black Friday?
Das Online-Preisvergleichsportal guenstiger.de hat die Angebote beim Black Friday 2023 unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Verbraucher konnten am Aktionstag im Vergleich zum Vormonat durchschnittlich 5 Prozent sparen - und damit weniger als noch 2022, als die Ersparnis bei durchschnittlich 10 Prozent lag. Große Unterschiede bei den Rabatten gab es bei den Produktkategorien. Laut Analyse boten Fitnesstracker und Smartwatches mit Preisnachlässen von durchschnittlich 9 Prozent die besten Deals, gefolgt von Audiogeräten (8 Prozent), Spielwaren und Gamingartikeln (6 Prozent) sowie Fernsehern, Notebooks und Tablets (5 Prozent). Die geringsten Ersparnisse gab es bei Smartphones, Parfüm und Haushaltselektronik (3 Prozent) sowie Werkzeug (1 Prozent).
Dennoch kann sich es sich bei einer größeren Anschaffung lohnen, am Black Friday zu kaufen. Nach Angaben von guenstiger.de sind im vergangenen Jahr die Preise nach dem Aktionstag im Schnitt um 6 Prozent gestiegen.
Fake-Angebote: Der Trick mit der UVP
Ein gängiger Trick: Der Sonderpreis wird der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) des Herstellers gegenübergestellt. Die hoch angesetzte UVP verlangt aber kaum ein Händler. Angebliche Rabatte von 50 Prozent schmelzen dann zur einer realen Ersparnis von 10 oder 20 Prozent zusammen.
Vor Black Friday Preise vergleichen
Wer ein teures Produkt kaufen möchte und auf Angebote wartet, sollte die Preise im Vorfeld vergleichen. Nur im Verhältnis zum üblichen Marktpreis kann man das angebliche Schnäppchen richtig einordnen. Preissuchmaschinen im Internet geben einen guten Überblick. Optimal ist es, die Ergebnisse von mindestens zwei Suchmaschinen zu vergleichen und auch die Versandkosten zu berücksichtigen. Einzelhändler vor Ort bieten manchmal ebenfalls günstige Preise an.
Spontankäufe durch gute Planung vermeiden
Die kräftig beworbenen Produkte sind für Schnäppchenjäger eine große Versuchung. Doch braucht man die angebotenen Dinge wirklich? Sich eine Liste benötigter Anschaffungen zu machen, hilft beim überlegten Konsum und kann Spontankäufen vorbeugen, die man hinterher bereut. Achtung: Wer nur kaufen will, weil es so günstig ist, tappt in die Schnäppchenfalle. Waren, die ohnehin gut verkauft werden, sinken selten im Preis, hat Stiftung Warentest festgestellt. Häufig landen Auslaufmodelle oder Ladenhüter im Angebot.
An mögliche Alternativen und an die Umwelt denken
Kann das Benötigte statt neu gekauft auch geliehen oder gemietet werden? Oder falls schon vorhanden, repariert werden? Günstiger und nachhaltiger ist es auch, Gebrauchtes statt Neuware zu kaufen.
Extrem günstige Produkte sind häufig so minderwertig, dass sie nur eine kurze Lebensdauer haben und schlimmstenfalls im Müll landen. Das belastet Geldbeutel und Klima. Auch Retouren verursachen unnötige Emissionen. Zudem kann eine Rücksendung ins Nicht-EU-Ausland teuer werden. Manchmal muss der Kunde die Kosten dafür selbst tragen.
Angebotsfristen setzen Verbraucher unter Druck
Viele Händler versuchen, mit kurzen Angebotsfristen oder ablaufenden Uhren Druck auf Interessenten aufzubauen. Verbraucherschützer warnen davor, sich so zu unüberlegten Käufen drängen zu lassen. Notfalls bleibt die Möglichkeit, den Kauf zu stornieren oder bei Online-Käufen das 14-tägige Widerrufsrecht zu nutzen und die Ware zurückzusenden. Dabei können jedoch Versandkosten anfallen.
Betrug im Internet: Fake-Shops und falsche Angebote
Den Kaufrausch nutzen auch immer wieder Fake-Shops für ihre kriminellen Geschäfte. Findet man auf Internet-Marktplätzen ein ungewöhnlich günstiges Angebot, ist besondere Vorsicht geboten. Kriminelle Händler kassieren bevorzugt per Vorkasse oder Kreditkarte, liefern die gekaufte Ware aber nicht. Am sichersten ist es, per Rechnung oder Lastschrift zu bezahlen.
Hinweise auf einen Fake-Shop sind unter anderem ein gefälschtes Prüfsiegel, ein fehlendes Impressum oder fehlende Geschäftsbedingungen. Im Zweifel sollten Kunden lieber die Finger von solchen Angeboten lassen, raten Verbraucherschützer.
Tipps für den Online-Kauf
Beim Online-Shopping spielt auch das Surfverhalten der Nutzerinnen und Nutzer eine Rolle. Online-Händler kennen deren Interessen, Recherchen und Standorte. Das kann etwa dazu führen, dass bestimmte Artikel in Shops prominent platziert werden, andere dagegen nicht. Wer online einkauft, sollte sparsam mit seinen persönlichen Daten umgehen und Angebote vergleichen, rät die Verbraucherzentrale.
- Regelmäßig Cookies löschen: Das macht es Shop-Betreibern schwer, Profile zu erstellen. Mit den richtigen Einstellungen lassen sich Cookies auch automatisch löschen, wenn das Browser-Fenster geschlossen wird.
- Sich unsichtbar machen: Wer das eigene Nutzerprofil verbergen möchte, sollte im Inkognito-Modus surfen und die IP-Adresse verbergen. Add-ons im Browser können zusätzlich helfen, die Datenübermittlung an Website-Betreiber zu verhindern.
- Kaufen, wenn andere nicht kaufen: Sinkt die Nachfrage, fällt auch der Preis. Wer schon im Herbst kauft, was er im nächsten Frühjahr braucht, zahlt meist weniger. Das gilt vor allem für Kleidung, aber auch für andere Saisonartikel wie Möbel, Garten- und Sportgeräte oder Reisen.
- Top-Deals und Superschnäppchen ignorieren: Vorsicht bei Produkten, die in Online-Shops als exklusive Schnäppchen angepriesen werden. Sie sind mitunter sogar teurer als reguläre Angebote.
Wann ist traditionell Black Friday?
Der Black Friday stammt aus den USA. Dort startet mit der Werbeaktion traditionell das Weihnachtsgeschäft. Es ist immer der Tag nach Thanksgiving, einem Feiertag und wichtigen Familienfest, das auf den vierten Donnerstag im November fällt. Viele Händler beginnen jedoch bereits Anfang November mit ähnlichen Aktionen. Als Gegenbewegung zum Konsumrausch findet der "Buy Nothing Day", der "Kauf-Nix-Tag", in Europa am Sonnabend nach Black Friday statt. In den USA fällt der Aktionstag mit dem Black Friday zusammen.