Schloss Bückeburg bietet Zeitreise durch die Jahrhunderte
Das gut 700 Jahre alte Schloss Bückeburg liegt zwischen Hannover und Osnabrück und verfügt über 250 Räume, darunter prächtige Barocksäle. Bei Führungen können Besucher viele davon kennenlernen.
Uralt und noch heute ein Schloss wie aus dem Märchenbuch - so empfängt Schloss Bückeburg seine Besucher. Hinter den dicken Mauern wohnt seit Generationen ein Adelsgeschlecht. Derzeitiger Hausherr: Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe, der sein 250-Zimmer-Schloss offensiv vermarktet.
Themen-Führungen durch das Schloss
Wer Schloss Bückeburg besichtigen will, kann zwischen verschiedenen Führungen wählen, darunter eine Führung durch Schloss, Park und Mausoleum. Bei der Führung "Hinter den Kulissen" lernen Gäste Räume kennen, die sonst nicht gezeigt werden: etwa die ehemalige Wohnung des Türmers im mittelalterlichen Turm, das Badezimmer des letzten deutschen Kaisers, den Dachboden oder die Turmuhr.
Neben den Führungen durch das Anwesen und das ausgedehnte Gelände finden auf Schloss Bückeburg regelmäßig Konzerte und andere gut besuchte Veranstaltungen statt. Wer sich in herrschaftlichem Ambiente trauen lassen möchte, ist ebenfalls willkommen.
Schloss Bückeburg: Von der Wasserburg zum Schloss
Die Geschichte des Schlosses begann bereits vor mehr als 700 Jahren. Um 1304 ließ Graf Adolf VI. von Schauenburg und Holstein-Pinneberg eine Wasserburg erbauen. Gut 200 Jahre später hatte sie sich zu einer mit Wällen und Gräben befestigten Anlage entwickelt. Um 1550 gestaltete Graf Otto IV. den Komplex um: Aus der Burg wurde ein Schloss im damals beliebten Stil der Weserrenaissance.
Wiederaufbau nach einem Großbrand
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts bekam Bückeburg den Rang einer Residenz und wurde damit Regierungssitz der Fürsten. Graf Ernst zu Holstein-Schaumburg, Liebhaber der schönen Künste, ließ Schloss und Schlosskapelle prunkvoll ausstatten und den Goldenen Saal einrichten. Damit schaffte er die Grundlage für die üppige Pracht, die Besucher noch heute besichtigen können. Graf Ernst war es auch, der der Gemeinde Bückeburg 1609 die Stadtrechte verlieh. Nach einem Großbrand 1732 lagen der Ost- und Südflügel des Schlosses in Schutt und Asche, wurden später aber wieder aufgebaut.
Nach Kriegswirren wieder in Familienbesitz
Mit dem Ende der Monarchie 1918 verlor das Haus Schaumburg-Lippe an politischer Macht und musste Teile seines Besitzes an das spätere Land Niedersachsen abgeben, nicht jedoch Schloss Bückeburg. Ab 1925 gestatteten die Adligen auch bürgerlichen Besuchern Einblicke. 1945 besetzte die britische Armee den Komplex, zog 1953 wieder ab und überließ das Schloss seinen angestammten Besitzern.
Park und Mausoleum mit goldener Kuppel
Zu dem Anwesen gehört ein ausgedehnter Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Im Westen des frei zugänglichen Geländes steht das Mausoleum der Fürstenfamilie, ein Kuppelbau aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die Fassade der 40 Meter hohen Begräbnisstätte hat Architekt Paul Baumgarten mit mächtigen Säulen im Stil des Neoklassizismus gestaltet. Die volle Pracht des Gebäudes zeigt sich im Inneren: Ein 500 Quadratmeter großes Mosaik, das 1.400 verschiedene Goldtöne enthält, verziert die Kuppel.
Hofreitschule: Barocke Reitkunst auf edlen Pferden
Für Pferdefreunde lohnt ein Besuch in der Fürstlichen Hofreitschule. Barock-Pferderassen wie Lipizzaner, Lusitanos und Berber leben in den historischen Stallungen. Die Schule hat sich auf Vorführungen barocker Reitkunst spezialisiert. Reiter können Unterricht nehmen, ein Museum im Marstall-Gebäude von 1610 zeigt historische Exponate aus der Geschichte der Reiterei.
Schaumburg-Lippe: Grundbesitz mit Festung, Burg und Schlössern
Die Fürstenfamilie zählt zu den größten Grundbesitzern im Schaumburger Land. Allein der Forstbetrieb bewirtschaftet rund 3.900 Hektar Wald. Auch die Festung Wilhelmstein im Steinhuder Meer sowie Burg Schaumburg im Weserbergland und Schloss Hagenburg gehören zu den Immobilien derer von Schaumburg-Lippe.