Radfernweg Alte Salzstraße: Von Lüneburg nach Lübeck
Im Mittelalter war Salz eine kostbare Ware. Händler brachten es von Lüneburg nach Lübeck, um es zu verschiffen. Heute können Radfahrer den alten Handelsweg entlang des Elbe-Lübeck-Kanals erkunden.
Das "weiße Gold" war im Mittelalter nicht nur als Würzmittel begehrt, sondern vor allem, um Lebensmittel haltbar zu machen. Der Stadt Lüneburg, die seit dem 10. Jahrhundert eine Saline betrieb, bescherte das Salz, das von Lübeck aus in den gesamten Ostseeraum verschifft wurde, großen Reichtum.
Alte Salzstraße: Damals beschwerlich, heute erholsam
Für die Händler waren die Salztransporte gefährlich und beschwerlich. Die Handelskarren brauchten etwa drei Wochen für die Strecke, allein die Elbüberfahrt bei Lauenburg konnte bis zu zwei Tage dauern. Zudem führte die Route meist über sandige Wege, die nach Regenfällen kaum befahrbar waren.
Von Lüneburg entlang des Elbe-Lübeck-Kanals
Heute können Radfahrer die einstigen Wege der Salzhändler auf einem Radfernweg nachfahren. Er führt auf 116 Kilometern von Lüneburg über Lauenburg und Mölln bis Lübeck. Die weitgehend ebene Strecke ist auch für Anfänger und Familien mit Kindern geeignet. Sie lässt sich bequem in drei bis vier Tagen bewältigen. Der Radweg führt größtenteils entlang des Elbe-Lübeck-Kanals über befestigte Sandwege und verkehrsarme Straßen. In seiner ursprünglichen Form ist der historische Handelsweg nur noch an wenigen Abschnitten erhalten.
Lüneburg mit Salzmuseum und Kloster erleben
Vor dem Start der Tour in Lüneburg empfiehlt es sich, einen Besuch der Altstadt mit ihren sehenswerten Giebel- und Fachwerkhäusern sowie des Salzmuseums einzuplanen. Außerdem lohnt ein Besuch des Klosters Lüne und des Schiffshebewerks in Scharnebeck.
Abstecher nach Lauenburg und Mölln
Für einen längeren Aufenthalt oder eine Übernachtung eignet sich die Schifferstadt Lauenburg an der Elbe. Von dort führt der Weg weiter nach Norden zum Fachwerkstädtchen Mölln, der Stadt des legendären Narren Till Eulenspiegel. Der Handelsweg brachte Mölln einst einigen Wohlstand: Viele Händler nutzten die Stadt vor der Weiterreise nach Lübeck für eine Ruhepause oder um ihre Wagen reparieren zu lassen.
Vorbei am Naturschutzgebiet nach Lübeck
Nördlich von Mölln verläuft der Radweg am Naturschutzgebiet Pantener Moorweiher entlang. In der von Feuchtwiesen, kleinen Mooren und Bruchwäldern geprägten Landschaft nisten seltene Vogelarten wie Seeadler, Kranich oder Weißstorch. Am Endpunkt des Weges lohnt ein längerer Aufenthalt in der Hansestadt Lübeck mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten sowie ein Abstecher ins Ostseebad Travemünde, Lübecks nördlichsten Stadtteil.