Schloss Bothmer: Barockes Schmuckstück im Klützer Winkel
Zwischen Lübeck und Wismar, im beschaulichen mecklenburger Klützer Winkel, steht Schloss Bothmer. Zu dem barocken Herrenhaus zählen eine sehenswerte Allee und ein weitläufiger Landschaftspark.
Die barocke Anlage ist die größte ihrer Art in Mecklenburg-Vorpommern und beeindruckt bereits durch seine schöne Lage inmitten der offenen, leicht hügeligen Landschaft im Süden der Stadt Klütz. Eine 270 Meter lange Allee mit bis zu 250 Jahre alten Linden, die sogenannte Festonallee, säumt den Weg zum Schloss mit seiner leuchtend roten Backsteinfassade. Wer diesen neun Meter breiten Hohlweg nach Bothmer wählt, sieht zunächst nur einen Giebel des Hauptgebäudes, denn der Weg führt über einige Hügel.
Museum informiert über Geschichte von Schloss Bothmer
Im Inneren des Schlosses zieren aufwendige Stuckdecken und Holzpaneele die Räume. Ein Museum im Haupthaus informiert über die spannende Geschichte des Anwesens, im Ostflügel befindet sich ein Restaurant. Verschiedene Räume - vom Festsaal bis zur Reithalle - werden für Tagungen, Feiern und andere Anlässe vermietet.
Schlosspark liegt auf einer Insel
Besonders sehenswert ist der weitläufige, frei zugängliche Schlosspark. Er liegt auf einer sieben Hektar großen Insel und ist von einem Wassergraben umgeben. Vor rund 300 Jahren zunächst als Barockgarten angelegt, wurde der Park später umgestaltet. Heute zeigt er sich als Landschaftsgarten im englischen Stil mit barocken Elementen. Im Sommer ist er regelmäßig Kulisse für Konzerte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.
Ein Diplomat baut sich ein Herrenhaus
Hans Caspar Graf von Bothmer ließ das Anwesen von 1726 bis 1732 errichten. Der weit gereiste Diplomat stand in Diensten des hannoverschen Fürstenhauses und engagierte den bis dahin unbekannten Johann Friedrich Künnecke als Architekt. Er sollte ein Herrenhaus bauen, das Elemente von österreichischen, niederländischen und englischen Vorbildern vereinte. Der Graf selbst starb kurz vor Vollendung des Baus. So wurden sein Neffe Hans Caspar Gottfried von Bothmer und dessen Frau Christine Margarethe von Bülow die ersten Bewohner.
Zwei Jahrhunderte lang gehörte das Schloss der Familie Bothmer - bis zu deren Enteignung 1945. Danach war es zunächst Kommandantur der Alliierten, diente dann in der DDR als Altenheim. Nach der Wende scheiterten mehrere Versuche, das Anwesen zu privatisieren. Schließlich übernahm 2008 das Land das gesamte Ensemble und ließ es mithilfe von EU-Geldern für insgesamt gut 36 Millionen Euro grundlegend sanieren.