Pietzmoor: Stilles Naturparadies in der Lüneburger Heide
Am Rand des Naturparks Lüneburger Heide liegt das Pietzmoor. Wo bis in die 60er-Jahre Torf abgebaut wurde, führen heute Rundwanderwege auf Bohlen durch die stille Moorlandschaft.
Wer an die Lüneburger Heide denkt, hat zumeist leuchtende Heideflächen, Wacholderbüsche und Bienenkörbe vor Augen. Doch auch Moore sind typisch für diese Region. Durch den massiven Torfabbau über Jahrhunderte ist von den meisten jedoch nicht viel übrig geblieben. Auch im Pietzmoor am südlichen Rand des Naturparks Lüneburger Heide haben der planmäßige Torfabbau und die Entwässerung ihre Spuren hinterlassen. Erste Bemühungen zur Renaturierung des Hochmoores südöstlich von Schneverdingen begannen in den 1970er-Jahren.
Erlebnispfad durch eine ungewöhnliche Landschaft
Heute führt ein Naturerlebnispfad durch die zweieinhalb Quadratkilometer große Fläche. Auf zwei ausgeschilderten Rundwanderwegen von 4,5 und 7 Kilometern Länge können Besucher die ungewöhnliche Landschaft erkunden. An zehn Stationen informieren gut verständliche Schautafeln über die Entstehung, Geschichte und Biologie des Pietzmoors. Für den kürzeren Rundweg sollte man etwa anderthalb Stunden einplanen.
In regelmäßigen Abständen laden Bänke neben dem Bohlenweg zum Ausruhen ein. Vor allem zum Beobachten der hier lebenden Enten, Kraniche und Libellen lohnt es sich, ein Fernglas mitzunehmen. Und mit etwas Glück bekommt man sogar so scheue Bewohner wie Moorfrosch oder Birkhuhn zu Gesicht. Auch die charakteristische Flora mit Glockenheide, Torfmoos und Sonnentau lohnt nähere Betrachtung. Besonders reizvoll ist ein Spaziergang im April und Mai, wenn das Wollgras blüht und im Herbst am späten Nachmittag, wenn der aufziehende Nebel der Landschaft in eine mystische Stimmung verleiht.
Wanderung durch Pietzmoor und Osterheide
Wer etwas länger unterwegs sein möchte, kann die Wanderung auf die Osterheide ausdehnen, die nördlich des Pietzmoors liegt. Das ehemalige militärische Übungsgelände steht heute unter Naturschutz, die Heideflächen wurden renaturiert. Eine Heidschnuckenherde kümmert sich um die Landschaftspflege. Ein hübscher Platz für eine Rast ist der kleine Sylvestersee. Die Rundtour durch Osterheide und Pietzmoor ist etwa 14 Kilometer lang und lohnt sich besonders im Spätsommer, wenn die Heideflächen blühen.