Klövensteen: Hamburgs großer Wald mit Wildgehege
Der Klövensteen im Hamburger Westen ist ein beliebtes Waldgebiet und ideal für Radtouren und Spaziergänge. In einem Wildgehege sind Rehe, Uhus und Wildschweine zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Der Teufel persönlich war der Sage zufolge einst im Klövensteen unterwegs. Dort stritt er sich mit einem Jäger um einen großen Findling. Weil sie sich nicht einig wurden, spaltete der Leibhaftige den Stein in seiner Wut - er "klövte den Steen" - und gab so dem 580 Hektar großen Forst an der westlichen Grenze Hamburgs seinen Namen.
Heute muss man nicht mehr befürchten, dort den Teufel zu treffen. Stattdessen zieht es an schönen Tagen viele Ausflügler in den Klövensteen. Etliche Rad- und Spazierwege durchziehen den Mischwald mit seinen Kiefern, Fichten, Buchen und Eichen. Auch zahlreiche Tiere leben dort - unter anderem Reh- und Schwarzwild, Wildschweine, Dachse und Füchse.
Damwild, Waschbären und Wildschweine im Wildgehege
Im Wald selbst bekommen Besucher die Wildtiere nur selten zu Gesicht. Anders sieht es im Wildgehege am Sandmoorweg aus. Dort leben Wildschweine, Mufflons, Waschbären und Damwild in großen Freigehegen. In der Nähe des Haupteingangs kann man außerdem ein Frettchen, einen Nerz und Uhus beobachten.
Am Eingang befinden sich ein Spielplatz, ein Gasthaus sowie der hölzerne Bau der Waldschule. Sie organisiert für Schulklassen Projekte zum Thema Wald und bietet naturnahe Aktivitäten für Kinder- und Erwachsenengruppen an, etwa Waldbaden, Nachtwanderungen oder Bäume pflanzen. Der Eintritt ist frei.
Durch das Schnaakenmoor wandern und Ponyreiten
Vom Wildgehege aus führt ein Weg durch den Wald zum Schnaakenmoor im Norden des Forstes. Dort sind Frösche, Libellen und Kreuzottern zu Hause, in den Sommermonaten wachsen auf den morastigen Böden Wollgras und Torfmoose. Wer das Moor durchquert und in östlicher Richtung weitergeht, erreicht das Lokal Pony Waldschänke. In direkter Nachbarschaft befindet sich ein bei Kindern beliebter Ponyhof, der Ausritte durch den Wald anbietet. Für den ausgeschilderten Rundweg, an dem auch ein Waldspielplatz liegt, braucht man 20 bis 30 Minuten.
Der Klövensteen ist von zahlreichen Wegen durchzogen und bietet eine facettenreiche Natur, in der sich weite Waldflächen, helle Lichtungen, Teiche und Bachläufe abwechseln. Wer Lust auf eine längere Tour hat, kann vom S-Bahnhof Rissen aus Wanderungen von 2,5 Stunden oder mehr unternehmen.
Mit dem Rad durch den Klövensteen
Das Waldgebiet lässt sich auch hervorragend mit dem Fahrrad erkunden. Mit der Dünen-, der Elb- und der Waldroute sind drei Fahrradtouren mit Längen zwischen 23 und 27 Kilometern ausgeschildert. Sie führen unter anderem zum Hohen Elbufer bei Falkenstein sowie zu den etwa fünf Kilometer entfernten Holmer Sandbergen, einer Binnendünenlandschaft, die während der letzten Eiszeit entstand. Der Klövensteen ist Teil des Regionalparks Wedeler Au, einer Kooperation zwischen mehreren Gemeinden Schleswig-Holsteins, dem Hamburger Bezirk Altona, der Stadt Hamburg und dem Kreis Pinneberg.
Mit dem Auto ist der Klövensteen über die Bundesstraße 431 zu erreichen. Einen größeren Parkplatz gibt es beim Wildgehege am Sandmoorweg. Da die Anzahl der Parkplätze an den Waldwegen begrenzt ist, empfiehlt sich die Anreise per Fahrrad oder mit der Bahn (S-Bahn Linie 1 bis Haltestelle Rissen, von dort etwa 20 Minuten Fußweg).