Seebad Prerow: Strand, Wald und die längste Seebrücke der Ostsee
Das frühere Fischerdorf auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist bislang vor allem für seinen Sandstrand und den urwüchsigen Darßwald bekannt. Neues Wahrzeichen in Prerow ist die 720 Meter lange Seebrücke.
Besonderheit der Seebrücke: Ganz am Ende befindet sich der hufeisenförmig angelegte neue Inselhafen. Er bietet Platz für einen Rettungskreuzer sowie Fischkutter und Sportboote. Für Spaziergänger befindet sich auf dem Hafenbetriebsgebäude am Brückenkopf eine große Aussichtsterrasse. Eröffnet wurde die Brücke am 16. Oktober.
Panoramablick vom neuen Inselhafen
Von der Terrasse aus können Besucher einen Rundumblick auf die Ostsee bis nach Hiddensee genießen. Der Hafenneubau war nötig geworden, weil der Nothafen am Darßer Ort schließen musste - er befindet sich mitten in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft.
Kilometerlanger Sandstrand
Hauptattraktion für Urlauber ist neben der Seebrücke der lange, feinsandige Strand von Prerow. Auf fünf Kilometern lädt er zum Baden und Faulenzen, aber auch zu zahlreichen Aktivitäten ein - etwa Volleyball, Stand-up-Paddeln oder Yoga. Ein Teil der Angebote am Sportstrand ist kostenlos.
Bunten Haustüren - typisch für Prerow
Von der Ortsmitte führt ein Weg durch die Uferzone bis zum Strand mit der Seebrücke, vorbei an Souvenirgeschäften, Eisläden und Fischrestaurants. Typisch für Prerow sind die schönen alten, häufig reetgedeckten Kapitänshäuser mit bunten, kunstvoll gestalteten Holztüren. Sie haben eine lange Tradition und zählen zum immateriellen Kulturerbe der Region. Die Türen, die noch heute von Handwerkern aus Prerow gefertigt werden, schmücken nicht nur die historischen Häuser, sondern auch Neubauten. Besucher können die bunten Türen auf einem Haustürpfad entdecken. Ein Plan ist bei der Tourist-Information am Gemeindeplatz in der Ortsmitte erhältlich.
Darß-Museum und Seemannskirche
Über die Seefahrervergangenheit Prerows informiert das Darß-Museum, das allerdings derzeit aufgrund von Sanierungsarbeiten geschlossen ist. Es ist in einem der traditionellen Kapitänshäuser untergebracht. Mitte des 19. Jahrhunderts fuhren noch 90 Prozent der männlichen Einwohner zur See, verschifften Torf und Hering sowie Holz und Getreide bis nach Dänemark und Schweden.
Zu den ältesten Gebäuden Prerows zählt die 1726 erbaute Seemannskirche. Im Inneren befinden sich mehrere historische Modellschiffe. Sehenswert sind auch die liebevoll gestalteten Grabsteine der Kapitänsgräber auf dem zur Kirche gehörenden Friedhof.
Legendäres Dünen-Camping
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Prerow zum Seebad und wurde nach 1949 zu einem der beliebtesten Ferienorte der DDR. Bis heute legendär ist der riesige Zeltplatz in den Dünen, der zu DDR-Zeiten im Sommer Tausende Urlauber beherbergte und besonders bei FKK-Fans beliebt war. Auch nach der Wende konnte man im "Regenbogen-Camp" weiterhin mitten in den Dünen zelten. Da der Pachtvertrag mit der Regenbogen AG ausgelaufen ist, steht nun allerdings ein Betreiberwechsel bevor.
Ausflug zum Leuchtturm Darßer Ort
Prerow ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen oder Radtouren durch den urwüchsigen Darßwald. Ein etwa einstündiger Spaziergang führt vom Seebad zum Darßer Ort mit dem bekannten Leuchtturm. Er stammt aus dem Jahre 1848 und ist einer der ältesten der gesamten Ostseeregion. Bei schönem Wetter kann man von der Aussichtsplattform bis nach Dänemark blicken.
Im Leuchtturm informiert das Natureum, das zum Deutschen Meeresmuseum in Stralsund gehört, über Landschaft und Tierwelt der Halbinsel. Wer nicht zum Turm laufen mag, kann die schöne Strecke durch den Wald auch per Fahrrad oder Pferdekutsche zurücklegen. Mit dem Auto ist der Leuchtturm nicht zu erreichen.
Die Halbinsel Darß durchzieht ein gut ausgebautes Netz von Wander- und Radwegen. Von Prerow aus gut per Fahrrad zu erreichen sind neben dem Darßwald die Orte Born, Ahrenshoop und Zingst mit dem Naturschutzgebiet Pramort.