Kunstmuseum Ahrenshoop: Künstlerkolonie an der Ostsee
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten Künstler das Fischerdorf Ahrenshoop auf dem Darß für sich. Das Kunstmuseum Ahrenshoop präsentiert ihre Arbeiten.
Als einer der ersten ließ sich der Maler Paul Müller-Kaempff 1892 dort nieder. Er eröffnete die Malschule St. Lukas, später die Galerie Kunstkaten und gilt als Gründer der Künstler-Kolonie Ahrenshoop. Viele andere Künstler wie Elisabeth von Eicken, Anna Gerresheim, Friedrich Wachenhusen, Hugo Richter-Lefensdorf oder später Gerhard Marcks und Ernst Wilhelm Nay zog es ebenfalls an die ruhige Ostseeküste, wo sie kreativ tätig waren.
Von den Gründern bis zur Gegenwart
So entstanden über die Jahre hinweg zahlreiche interessante Kunstwerke verschiedener Epochen, denen eines fehlte: ein gemeinsamer Ausstellungsort. Seit August 2013 vereint das Kunstmuseum Ahrenshoop die Werke der Künstlerkolonie Ahrenshoop unter einem Dach. Die Sammlung umfasst derzeit gut 800 Gemälde, Grafiken und Skulpturen von Künstlern, die in den vergangenen 124 Jahren in Ahrenshoop und Umgebung gelebt und gearbeitet haben oder dort als Sommergäste tätig waren.
Die ältesten Werke stammen von der Gründergeneration der Künstlerkolonie, die jüngsten sind nur wenige Jahre alt, sodass die Sammlung ein Spektrum von der klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst abdeckt. Eine Dauerausstellung zeigt einen Teil dieser Werke in dichter Hängung in einem großen Saal.
Wechselnde Ausstellungen und Angebote für Kinder
Ergänzt wird die Dauerausstellung durch wechselnde Schauen, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Außerdem lädt das Haus regelmäßig zu Filmabenden ein. Für Kinder bietet das Kunstmuseum spezielle Führungen und Mal- und Zeichenkurse an.
Besondere Architektur
Nicht nur die Sammlung, auch die Architektur des Museums ist interessant: Es besteht aus fünf Einraumhäusern mit Metallfassade, die an die typischen Reetdachhäuer der Region erinnern sollen. Alle sind vom Foyer aus zu erreichen. Für das optimale Licht in den Ausstellungsräumen sorgen Oberlichter mit Prismen. Sie sind nach Süden ausgerichtet, brechen das intensive Licht und bringen es zerstreut in die Säle. "Man hat zu jeder Tageszeit ein anderes Lichtempfinden, obwohl kein Kunstlicht dazugeschaltet ist, und das ist zum Betrachten der Kunst einfach fantastisch", so Marion Müller-Axt, Projektleiterin des Kunstmuseums.