Wattenmeer: Natur erleben an der Nordsee
Das Wattenmeer mit seinem steten Wechsel der Gezeiten ist Heimat zahlreicher seltener Pflanzen und Tiere. Bei geführten Wanderungen oder auf Schiffstörns kann man den einzigartigen Lebensraum entdecken.
Schlick unter den bloßen Füßen, Wind in den Haaren, unendliche Weite - das ist Wattwandern. Das Wattenmeer - seit 2009 Weltnaturerbe - bietet einmalige Naturerlebnisse. Das Watt selbst, die angrenzenden Salzwiesen und Dünen sind Lebensraum für etliche Tiere und Pflanzen. Sie müssen Süß- und Salzwasser sowie Nass- und Trockenphasen aushalten und kommen mit den speziellen Bedingungen bestens zurecht.
Die Wattenmeer-Besucherzentren in Cuxhaven und Wilhelmshaven sowie zahlreiche Nationalpark-Häuser in den Urlaubsorten an der Küste informieren über das Schutzgebiet mit seiner einzigartigen biologischen Vielfalt. Am besten lässt sich die Natur erleben, wenn man selbst hinausgeht ins Watt.
Wattwanderung - ein besonderes Erlebnis
Man kann das Watt auf eigene Faust erkunden - das ist allerdings nicht ganz ungefährlich. Auf Wattwanderungen mit zertifizierten Führern erfahren und entdecken Besucherinnen und Besucher meist deutlich mehr. Ob Wattwürmer ausgraben, Muscheln unter dem Schlick aufspüren oder den Grund für die Aufregung vorbeifliegender Vögel erkennen: Zu all diesen Dingen können die Guides viel erzählen. Neben allgemeinen Führungen in die Weite des Watts gibt es spezielle Wanderungen zu Inseln wie Neuwerk oder zu den Halligen. Über die Veranstaltungen informieren die einzelnen Nationalparks auf ihren Internetseiten.
Schifffahrten zu den Seehundbänken
Im Wattenmeer leben nicht nur Wattwürmer oder Wattschnecken, sondern auch größere Tiere. Rund 23.000 Seehunde tummeln sich an der gesamten Nordseeküste. Allerdings gleiten sie meist unerkannt durch das Meer. Zu beobachten sind sie lediglich auf den Sandbänken.
Beliebt sind Fahrten zu den Seehundbänken, bei denen sich die Schiffe langsam den Sandbänken nähern. In Niedersachsen bieten die Nationalparks sogenannte Erlebnisfahrten an. Es lohnt sich auf jeden Fall, ein Fernglas mitzubringen. Auf manchen Fahrten können Besucher auch beim Seetier- und Krabbenfang zusehen und den Fang untersuchen. Je nach Region steuern die Schiffe Leuchttürme, Vogelinseln oder eine Hallig an.
Kegelrobben auf der Helgoländer Düne
Die größte Kegelrobben-Kolonie Deutschlands existiert auf Helgoland. Fachleute des Vereins Jordsand unternehmen Exkursionen zur Helgoländer Düne, wo Naturfreunde Deutschlands größtes Raubtier mit gebührendem Abstand beobachten können. Vereinzelte Seehunde und Kegelrobben kann man auch an der Ostseeküste entdecken, jedoch ist die Population dort sehr klein.