Leuchttürme - Wahrzeichen an Ost- und Nordsee
Eckig oder rund, aus Backstein oder mit Streifen: Leuchttürme wie der in Westerhever prägen unsere Küsten. Wissenswertes und Tipps, wo an Ost- und Nordsee besonders schöne Seezeichen zu finden sind.
Schon in der Antike wiesen sie den Schiffen den Weg, heute prägen Leuchttürme die Küstenlandschaften weltweit. Allein an Deutschlands Küsten stehen rund 200 Türme, viele sind weit über ihre Region hinaus bekannt, wie etwa die Leuchttürme auf Amrum und Hiddensee, am Kap Arkona auf Rügen oder in Westerhever auf der Halbinsel Eiderstedt.
Leuchtturm Roter Sand steht mitten im Meer
Viele der Seezeichen an Nord- und Ostsee sind technische Meisterwerke. Der Leuchtturm Roter Sand in der Deutschen Bucht nordöstlich von Wangerooge etwa ist das erste Seezeichen weltweit, das mitten ins Meer gebaut wurde. Er wurde 1885 in Betrieb genommen. Weil er marode ist, soll er abgebaut und in Küstennähe wieder aufgestellt werden. In Büsum wurde im Oktober 1900 erstmals ein elektrisches Leuchtfeuer betrieben, das seinen Strom durch Windkraft erzeugte - eine technische Sensation, die sich damals allerdings nicht durchsetzen konnte.
Andere technische Innovationen, die auf die Leuchttürme zurückzuführen sind, wurden dagegen Exportschlager, so etwa spezielle Linsen, die später von Deutschland aus in die ganze Welt geliefert wurden.
Wahrzeichen, Industriedenkmäler und Aussichtstürme
Auch die Baugeschichte einiger Leuchttürme ist interessant. So verdankt etwa der Leuchtturm in Westerhever seine beiden kleinen flankierenden Wohnhäuser allein statischen Überlegungen. Ein einzelnes doppelgeschossiges Haus mit den Dienstwohnungen der Wärter, wie es etwa in Hörnum auf Sylt gebaut wurde, wäre für den auf einer Warft gelegenen Standort zu schwer gewesen.
Besichtigung vieler Leuchttürme von innen möglich
Vielerorts sind Leuchttürme bekannte Wahrzeichen und beliebte Fotomotive. Einige können auch von innen besichtigt werden, beherbergen kleine Ausstellungen, Cafés oder sogar Hotels. Und natürlich verfügen viele Türme über Aussichtsplattformen, von denen sich zum Teil ein spektakulärer Blick bietet. Dazu zählen beispielsweise die Leuchttürme auf Amrum, Borkum, am Kap Arkona auf Rügen, auf Norderney und in Warnemünde.
Zahlreiche Ober- und Unterfeuer entlang der Elbe
Auch entlang der Elbe weisen Leuchttürme Schiffen den Weg: Dort markieren sie meist die sichere Fahrrinne und bestehen aus einem Ober- und Unterfeuer. Liegen das höhere Oberfeuer und das niedrigere Unterfeuer für den Kapitän optisch auf einer Linie, stimmt der angelegte Kurs. Allein am schleswig-holsteinischen Elbufer stehen zwölf Leuchttürme, die allerdings alle nicht öffentlich zugänglich sind. Viele davon liegen am Elberadweg.