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Weihnachtsgewürze zum Backen: Zimt, Kardamom, Anis & Co

Stand: 26.10.2023 15:01 Uhr

Weihnachtsgewürze wie Anis, Kardamom, Ingwer oder Zimt sorgen dafür, dass Plätzchen und Gebäck in der Adventszeit so lecker schmecken. Wie werden die Aromen verwendet? Eine kleine Gewürzkunde.

Ob Pfeffernüsse, Printen, Spekulatius oder Zimtsterne: Weihnachtsgebäck hat ganz besondere Aromen. Neben Butter und Nüssen sind es spezielle Gewürze, die für den typischen Geschmack sorgen. Bekannte Weihnachtsgewürze sind:

  • Anis: Honigkuchen und Printen erhalten durch Anis ihren charakteristischen, süßlichen Lakritzgeschmack. Anis verleiht auch Schnäpsen und Likören wie Sambuca, Ouzo oder Pastis ihr typisches Aroma.
  • Sternanis schmeckt ähnlich, aber etwas schärfer und intensiver. Gemahlen ist er ideal zum Würzen von Pfeffer- und Lebkuchen. Sowohl Anis als auch Sternanis wirken entzündungshemmend und schleimlösend, außerdem sollen sie die Verdauung fördern und gegen Blähungen helfen.
  • Gewürznelken: Die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelkenbaums sind reich an ätherischen Ölen, duften stark und und haben einen relativ scharfen Geschmack. Nelken würzen sowohl Lebkuchen als auch Glühwein.
  • Kardamom: Sein süßlich-scharfes Aroma verfeinert weihnachtliches Backwerk wie Linzer Plätzchen und Spekulatius. Die ätherischen Öle wirken gegen Übelkeit und fördern die Verdauung. Kardamom soll zudem Grippe- und Erkältungsbeschwerden lindern und eine stimmungsaufhellende Wirkung haben. Am besten ganze Samenkapseln kaufen und die darin enthaltenen Samen frisch mahlen, da das Aroma schnell verfliegt.
  • Muskatnuss ist eine typische Lebkuchenzutat und sollte möglichst immer frisch gerieben verwendet werden. Etwas milder schmeckt die Muskatblüte (Macis). Sie ist in getrockneten Streifen erhältlich und kann sowohl gemahlen als auch im Ganzen verwendet werden, etwa für Punsch. Muskat wirkt verdauungsanregend und schmerzlindernd, kann allerdings in hohen Dosierungen ab etwa fünf Gramm zu Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit führen.
  • Ingwer ist nicht nur in herzhaften Speisen beliebt, sondern verleiht auch süßen Plätzchen eine aromatisch-scharfe Note.  Zu Weihnachten ist er auch in kandierter Form beliebt. Wer nur eine dezente Ingwernote möchte, kann zum Backen Ingwerpulver verwenden. Die gesunde Wurzel wirkt entzündungshemmend, erkältungslindernd und hilft gegen Übelkeit.
  • Piment (Nelkenpfeffer): Die Körner sehen aus wie große Pfefferkörner, sind aber weniger scharf. Ihr Aroma ähnelt einer Mischung aus Muskatnuss, Nelken und Zimt. Die gemahlenen Pimentkörner verfeinern Leb- und Gewürzkuchen.
  • Vanille: Ihr unverwechselbarer Geschmack verleiht Kipferln, und zahlreichen weiteren Plätzchensorten das typische Aroma. Von der Schote wird häufig nur das Mark verwendet, doch auch die Schale ist aromatisch. Möglichst immer echte Vanille und kein synthetisches Vanillin verwenden - letzteres kann geschmacklich nicht mithalten.
  • Zimt ist in der Weihnachtsbäckerei nicht nur für Klassiker wie Zimtsterne unverzichtbar. Statt fertiges Zimtpulver zu verwenden, kann man auch ganze Zimtstangen reiben. Vom einfacheren Cassia-Zimt ist der deutlich aromatischere und teurere Ceylon-Zimt zu unterscheiden. Er enthält kaum Cumarin - ein natürlicher Aromastoff, der bei Kindern und empfindlichen Menschen Leberschäden auslösen kann. Wer oft und gerne mit Zimt würzt, sollte daher möglichst auf Ceylon-Zimt zurückzugreifen. Die meisten Zimtpulver in Deutschland werden allerdings mit Cassia-Zimt hergestellt.

Was steckt in Lebkuchen- und Spekulatius-Gewürz?

In Rezepten werden sie häufig als Lebkuchen- oder Spekulatius-Gewürz bezeichnet: Mischungen aus vielen Gewürzen, meist mit dem Hauptbestandteil Zimt. In Lebkuchen kommen - je nach Rezept und Geschmack - Anis, Ingwer, Kardamom, Muskatnuss, Nelken, Piment, Sternanis und Zimt. Spekulatius-Gewürz enthält ebenfalls Zimt, Nelken, Muskat und Kardamom. Dazu kommen meist noch Orangen- und Zitronenschale sowie Koriander und etwas Pfeffer.

Beide Mischungen gibt es fertig zu kaufen. Da frisch gemahlene Gewürze viel mehr Aroma haben, empfiehlt es sich, die Mischungen selbst herzustellen. So kann man sie auf den persönlichen Geschmack abstimmen und die Mengen variieren.

Hirschhornsalz und Pottasche - traditionelle Backtriebmittel

Damit schwere Teige, etwa Lebkuchenteig, gut aufgehen und das Gebäck schön locker wird, verwendet man beim Backen Treibmittel. Traditionell nutzte man hierzu früher Hirschhornsalz oder Pottasche. Da bei höheren Temperaturen bei der Verwendung von Hirschhornsalz das ungesunde Acrylamid entstehen kann, empfehlen Verbraucherschützer, alternativ auf Natron oder Backpulver zurückzugreifen.

Bei Pottasche - dabei handelt es sich chemisch um Kaliumcarbonat - bilden sich keine ungesunden Stoffe. Sie ist in der Weihnachtszeit im Gewürzregal vieler Supermärkte zu finden.

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