Zwei Gläser mit Zimtstangen und gemahlenem Zimt. © Colourbox

Zimt: Vielseitiges Gewürz nicht nur zu Weihnachten

Stand: 05.12.2024 14:37 Uhr

Das Gewürz aromatisiert Kekse und Zimtschnecken ebenso wie Currys und orientalische Gerichte. Wie verwendet man Zimt in der Küche, was unterscheidet Cassia- und Ceylon-Zimt? Tipps und Wissenswertes.

Zimt ist vielen vor allem als typisches Weihnachtsgewürz und als Zutat für Desserts bekannt. Doch auch etliche herzhafte Gerichte der orientalischen und der asiatischen Küche erhalten durch das Gewürz erst ihr typisches Aroma. Viele Currymischungen enthalten neben typischen Bestandteilen wie Kurkuma, Chili und Pfeffer ebenfalls Zimt. Auch heißen Getränken wie Kaffee, Kakao, Punsch, Chay-Tees und Glühwein verleiht Zimt mit seinem warmen Aroma eine besondere Note.

Meist als Pulver oder Stange erhältlich

Zwei Gläser mit Zimtstangen und gemahlenem Zimt. © Colourbox
Anders als Stangen des Ceylon-Zimts bestehen Cassia-Zimtstangen aus lediglich einer dickeren gerollten Lage der Rinde.

Zimt ist meist gemahlen als Pulver oder in Form von Stangen erhältlich. Bei den Stangen handelt es sich um getrocknete Teile der Rinde des Zimtbaumes. Beim Trocknen in der Sonne rollt sich die Rinde zu der typischen Stangenform auf.

Cassia- und Ceylon-Zimt: So unterscheiden sie sich

Erhältlich sind hierzulande vor allem zwei Zimt-Sorten: der hochwertige Ceylon-Zimt (auch "echter Zimt" genannt) und der deutlich günstigere Cassia-Zimt. Ceylon-Zimt ist aromatischer und weniger scharf als Cassia-Zimt. In Stangenform lassen sich die beiden Sorten auch optisch gut unterscheiden: Ceylon-Zimtstangen bestehen aus sechs bis zehn dünnen Lagen Rinde, Cassia-Stangen nur aus einer dickeren gerollten Schicht. Je dünner die Rindenschichten, desto aromatischer der Zimt.

Cassia-Zimt enthält ungesundes Cumarin

Ein wichtiger Unterschied zwischen Cassia- und Ceylon-Zimt betrifft den Gehalt an Cumarin. Im Gegensatz zu Cassia-Zimt enthält Ceylon-Zimt kaum Cumarin. Dieser natürliche Aromastoff ist in höherer Dosierung ungesund und sollte vor allem von Kindern und empfindlichen Erwachsenen nur in Maßen verzehrt werden. Eine Überdosierung kann zu Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen führen.

Während der Verzehr von Ceylon-Zimt daher auch in größeren Mengen unbedenklich ist, empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm eine Höchstmenge von maximal 2 Gramm Cassia-Zimt pro Tag. Bei einem 15 Kilogramm schweren Kind liegt die Höchstmenge bei 0,5 Gramm und ist bereits mit sechs Zimtsternen erreicht.

Lebensmittelindustrie verwendet meist Cassia-Zimt

Ceylon-Zimt kommt ausschließlich aus Sri Lanka, Cassia-Zimt wird hauptsächlich aus China und Südostasien importiert. Die Lebensmittelindustrie verwendet aus Kostengründen meist den deutlich günstigeren Cassia-Zimt. Auch im Supermarkt-Regal ist häufiger Cassia- als Ceylon-Zimt zu finden. Handelt es sich um den hochwertigen Ceylon-Zimt, steht das in der Regel auf der Packung.

Zimt in der Küche verwenden

In der Küche kann man Zimtstangen als Ganzes, in Stücke gebrochen oder gemahlen verwenden. Das feine Aroma verleiht Lamm-, Rind- und Hackfleischgerichten eine orientalische Note und kommt bei vielen Schmorgerichten zum Einsatz. Auch Reis und Couscous lassen sich gut mit dem Gewürz verfeinern, beispielsweise kombiniert mit Dattelstückchen, Mandeln sowie angebratenen Zwiebeln und Knoblauch. Zimt harmoniert zudem sehr gut mit Gewürzen wie Muskatnuss, Kardamom, Sternanis und Ingwer.

Mehrere frisch gebackene Zimtschnecken im einer Auflaufform, daneben ein Schälchen mit Frosting. © NDR Foto: Claudia Timmann
Zimtschnecken sind ein Klassiker der skandinavischen Küche.

Typischen Herbst- und Wintergerichten wie Kürbissuppe oder Rotkohl verleiht Zimt eine angenehm wärmende Note. Die Stange kann einfach mitgekocht und am Ende der Garzeit wieder herausgenommen werden. In Süßspeisen harmoniert Zimt sehr gut mit Vanille und verfeinert Milchreis und Desserts ebenso wie Kuchen, Marmelade und natürlich Zimtschnecken und Zimtsterne.

Zimtblüten: Feine Kostbarkeit vom Zimtbaum

Eine Besonderheit sind Zimtblüten. Dabei handelt es sich um die unreifen, getrockneten Früchte des Zimtbaums, die optisch ein wenig an Gewürznelken erinnern. Ihr Aroma ähnelt dem von Zimt, ist aber milder und leicht blumig-süßlich. Zimtblüten eignen sich für alle Gerichte, bei denen man auch Zimtstangen oder -pulver einsetzt, also sowohl für Süßspeisen als auch für Herzhaftes. Sie lassen sich entweder gemahlen oder auch im Ganzen verwenden, beispielsweise zum Verfeinern von Soßen oder Kompott. Nach dem Garen wieder herausnehmen.

Zimt richtig lagern

Wie alle Gewürze sollte Zimt möglichst dunkel und trocken aufbewahrt werden. Die Stangen halten etwa drei Jahre, das Pulver verliert bereits früher nach und nach an Aroma.

Zimt als Hausmittel

In der Pflanzenheilkunde wird Zimt zur Behandlung bei Verdauungsproblemen und zur Regulierung des Blutzuckerspiegels eingesetzt. Als Hausmittel soll er bei Zahnproblemen und Mundgeruch helfen. Wer allergisch auf Kräuterpollen wie beispielsweise Beifuß reagiert, sollte auch bei Zimt vorsichtig sein.

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