Frische rote Chilischoten, Chilipulver sowie getrocknete Chilischoten auf einem Holztisch. © imago images / Panthermedia Foto: xmasterpicx

Mit Chili kochen: Scharf, feurig oder superscharf?

Stand: 16.01.2025 15:34 Uhr

Ob Chili con Carne, Asiagericht oder Süßspeise: Chilischoten verleihen Gerichten eine feurige Note. Von Peperoni unterscheiden sie sich optisch und vom Aroma her. Rezepte und Tipps zur Verarbeitung.

Weltweit existieren rund 4.000 verschiedene Chilisorten, die sich in unterschiedliche Schärfegrade einteilen lassen. Eine deutliche Schärfe haben sie allerdings alle. Das unterscheidet sie von Peperoni, mit denen sie botanisch sehr eng verwandt sind, die aber je nach Sorte teilweise sehr mild schmecken. Meist sind Chili-Schoten zudem deutlich kleiner als Peperoni.

Chili und Peperoni - Grundlage für unterschiedliche Gewürze

Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Peperoni und Chili sind die Gewürze, die aus den verschiedenen Schoten hergestellt werden: So sind Chilischoten die Basis für Chilipulver und Cayenne-Pfeffer, aus Peperoni wird dagegen Paprikapulver hergestellt. Je nach Schärfe der Peperoni handelt es sich dann um mildes - edelsüßes - Paprikapulver oder um scharfen Rosenpaprika.

Chili con Carne: So bereitet man den Klassiker zu

Rinderhack, rote Paprika, Kidneybohnen und Tomaten sind die wichtigsten Zutaten für Chili con Carne. Die Zubereitung des beliebten Party-Klassikers ist einfach: Zunächst das Hack anbraten, dann Zwiebeln, Knoblauch und nach Geschmack Tomatenmark dazugeben und mitbraten. Stückige und passierte Tomaten aus der Dose, klein geschnittene Paprika sowie nach Belieben Brühe hinzufügen, außerdem Kidneybohnen und eventuell Mais. Gewürzt wird mit Salz und Pfeffer, Paprikapulver, Chilipulver oder -flocken und Cayenne-Pfeffer. Etwas Zimt oder Kreuzkümmel verleihen dem Eintopf eine leicht orientalische Note.Wer mag, gibt außerdem klein geschnittene frische Chili dazu. Serviert wird Chili con Carne meist mit einem Klecks saurer Sahne oder Crème fraîche.

Asia-Küche: Chili ein beliebter Zusatz

Die Schärfe der Chilischoten passt zu Gemüsespeisen ebenso wie zu Fisch oder Fleisch. Sehr beliebt ist Chili in der asiatischen Küche, es ist Bestandteil der meisten Curry-Mischungen und -pasten. Chili ist aber auch eine leckere Zutat in fruchtigen Chutneys. In süßen Speisen, etwa Schokolade oder Marmelade, sorgt ein Hauch von Chili für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis.

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Chili in der Küche richtig verwenden

Chili ist sowohl getrocknet in Flocken- oder Pulverform als auch als frische Schote erhältlich. Bei der frischen Schote möglichst die Samenansätze und die weißlichen Scheidewände im Inneren der Schote entfernen. Sie sind besonders scharf. Dann entweder in dünne Ringe oder ganz klein schneiden. Aber Vorsicht: Je kleiner die Chilistücke sind, desto schärfer wird das Essen, da mehr Schärfe abgegeben wird. Generell empfiehlt es sich, Chili in der Küche eher sparsam zu verwenden und lieber später etwas nachzuwürzen.

Beim Kauf auf Schärfegrad achten

Farbe, Größe oder Form der Schoten geben übrigens keinen Hinweis darauf, ob es sich um eine eher milde oder scharfe Sorte handelt. Grüne Schoten wurden lediglich früher geerntet als gelbe oder rote. Beim Kauf empfiehlt es sich daher, auf die Hinweise an der Verpackung zu beachten oder - etwa beim Kauf auf dem Markt - den Verkäufer zu fragen.

Als eher milde Sorte gelten Jalapeños, die vor allem in der mexikanischen Küche verwendet werden, als besonders scharfe Sorte Bhut Jolokia, die in Indien angebaut wird sowie Carolina Reaper [Deutsch: Sensenmann], die oft als schärfste Chili der Welt bezeichnet wird.

Chili in Gerichten "entschärfen"

Auf einem Holzbrett liegt jeweils eine halb geschnittene rote und gelbe Chilischote sowie ein Messer. © imago images Foto: CHROMORANGE
Wer es nicht ganz so scharf mag, sollte unbedingt die Samen und weißen Scheidewände gründlich entfernen.

Ist einmal zu viel Chili in ein Gericht gelangt, lässt sich die Schärfe mit Sahne, Kokosmilch oder Crème fraîche entschärfen. Da das sogenannte Capsaicin - der Inhaltsstoff, der für die Schärfe von Chili verantwortlich ist - fettlöslich ist, verfliegt ein Teil der Schärfe durch das in diesen Lebensmitteln enthaltene Fett.

Da Capsaicin zwar fett-, aber nicht wasserlöslich ist, empfiehlt es sich, beim Verarbeiten der Schoten Einweghandschuhe zu tragen. Denn auch nach dem Händewaschen kann das Capsaicin schmerzhaft brennen, wenn es aus Versehen in die Augen gerieben wird. Auch das Schneidebrett sollte nach der Verwendung gründlich abgespült werden.

Chilis enthalten gesundes Capsaicin

Das Capsaicin ist nicht nur scharf, sondern regt auch den Stoffwechsel und die Durchblutung an. Zudem ist der Verzehr von Chilischoten förderlich für das Immunsystem und wirkt stimmungsaufhellend - der Körper wirkt dem schmerzhaften Empfinden der Schärfe mit der Ausschüttung von Endorphinen entgegen, den Glückshormonen.

Chili richtig lagern und trocknen

Frische Chilischoten halten sich am besten im Kühlschrank - im Gemüsefach mindestens eine Woche. Die Schoten lassen sich auch gut einfrieren. Dazu einfach heiß abwaschen, gut abtrocknen und mitsamt Stielansatz in Gefrierbeuteln in die Tiefkühltruhe legen. Eine weitere Möglichkeit ist das Trocknen. Wer kein Dörrgerät besitzt, kann dünnfleischige Schoten auf Garn auffädeln und an einem trockenen, warmen Ort an der Luft trocknen lassen.

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