Chili pflanzen: So klappt der Anbau im Beet und Topf
Chili, Peperoni oder Spanischer Pfeffer: Das beliebte scharfe Gemüse hat mehrere Namen. Wer die Pflanze selbst anbauen möchte, sollte rechtzeitig mit der Aussaat beginnen.
Botanisch gesehen handelt es sich bei Chili um eine der zahlreichen Sorten, die zur Pflanzengattung Paprika (Capsicum) gehören. Sie unterscheiden sich in punkto Farbe, Größe Geschmack und Schärfe. Besonders verbreitet sind bei uns Sorten der Art Capsicum annuum. Da Chili eine lange Kulturdauer haben, sollten sie frühzeitig ausgesät werden.
Chilis im Februar oder März aussäen
Ein guter Zeitpunkt für die Aussaat ist etwa von Mitte Februar bis Anfang März. Die Pflanzen werden drinnen auf der Fensterbank vorgezogen, denn sie stammen ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika und vertragen keinen Frost. In einem Mini-Gewächshaus finden die Keimlinge optimale klimatische Bedingungen. Diese gibt es im Handel, man kann sie aber auch einfach selbst basteln.
Anzuchterde für die Aussaat verwenden
Für die Aussaat eignet sich am besten spezielle Anzuchterde. Sie enthält kaum Dünger und sorgt dafür, dass die jungen Pflanzen nicht zu schnell, dafür aber sehr kräftig wachsen. Als Gefäß sind kleine Anzuchttöpfe empfehlenswert. Sie lassen sich ganz einfach aus Pappe, etwa aus Toilettenpapierrollen, selbst herstellen. Diese etwa zu zwei Dritteln mit Erde füllen, ein Saatkorn hineingeben und mit Erde bedecken. Im Anschluss die Erde am besten mit Wasser aus einer Sprühflasche befeuchten.
Damit die Anzucht gelingt, sollten die Töpfe hell, nicht zu warm und vor Zugluft geschützt stehen. Sobald die Keimlinge gesprossen sind, die Abdeckung entfernen. Etwa drei Wochen nach der Aussaat sollten sie in größere Töpfe umgepflanzt werden.
Chilis ins Freiland oder einen Kübel pflanzen
Gekaufte oder selbst gezogene Jungpflanzen können je nach Witterung im Mai oder Juni ins Gemüsebeet oder Hochbeet gepflanzt werden. Auch in einem Kübel auf Balkon oder Terrasse gedeihen die Pflanzen. Dieser sollte mindestens 20 Liter fassen und kann mit Erde für Gemüsepflanzen befüllt werden. Wichtig: Chili benötigen einen warmen und windgeschützten Platz. Der Gartenboden sollte locker, tiefgründig und humos sein, eher sandige Böden am besten mit Kompost anreichern. Nach dem Pflanzen - im Abstand von etwa 60 Zentimetern - ausgiebig gießen.
Chilis gießen, düngen und pflegen
Insbesondere in der ersten Zeit nach dem Auspflanzen bis zur Bildung des Fruchtansatzes müssen Chilis regelmäßig gegossen werden. Später ist der Wasserbedarf etwas geringer, man kann darüber bei manchen Sorten sogar ein wenig die Schärfe der Früchte steuern. Je weniger Wasser, desto schärfer werden sie. Dabei sollte die Erde aber nie austrocknen. Alle ein bis zwei Wochen sollten die Pflanzen zudem gedüngt werden. Dafür eignen sich Gemüsedünger oder auch eine selbst angesetzte Brennnesseljauche.
Damit die Ernte reich ausfällt, sollte die erste Blüte, die sogenannte Königsblüte, ausgebrochen oder mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden. Damit schwere Früchte tragende Triebe nicht abbrechen, diese am besten mit Stäben abstützen.
Der richtige Zeitpunkt für die Ernte
Die Erntezeit von Chilis beginnt je nach Standort und Witterung etwa Ende August oder September. Die Schoten verfärben sich mit der Zeit von Grün über Gelb bis zur vollen Reife in Dunkelrot. Um sie haltbar zu machen, müssen sie getrocknet werden. Das funktioniert etwa auf einen Faden gezogen oder an eine Leine gehängt. Auch im Ofen lassen sie sich trocknen: Dafür die Früchte für mehrere Stunden bei etwa 40 Grad auf ein Backblech geben und die Ofentür ein Stück geöffnet lassen.
Sorten-Tipp: "Bolivian Rainbow"
Eine besonders dekorative Chili-Sorte ist "Bolivian Rainbow". Die Früchte sind je nach Reifegrad gelb, rot oder lila und die Blätter schimmern lila bis bläulich. Diese Chili-Sorte schmeckt sehr scharf.