Frischer Meerrettich liegt neben einer Küchenreibe © Colourbox Foto: Jiri Hera

Meerrettich: Gesunde Wurzel für leckere Schärfe

Stand: 20.10.2023 17:17 Uhr

Frischer Meerrettich verleiht Soßen, Dips und Dressings ein tolles Aroma und passt zu kräftigem Fleisch, zu Räucherfisch oder Roter Bete. Im Spätherbst hat er Saison. Rezepte und Tipps zur Zubereitung.

Die Meerrettich-Saison beginnt im Oktober und geht ungefähr bis Januar. In dieser Zeit ist er frisch auf Wochenmärkten, in Feinkostgeschäften und gut sortierten Supermärkten zu finden. In der restlichen Zeit ist Meerrettich meist nur im Glas erhältlich. Durch das Einlegen verliert er allerdings an Aroma.

Optisch erinnert frischer Meerrettich an Petersilienwurzel oder Pastinake. Die frische Wurzel ist weitgehend geruchslos. Ihre intensive Schärfe und ihren starken Geruch, der die Augen reizen kann, entfaltet sie erst nach dem Aufschneiden.

Frischen Meerrettich richtig verarbeiten

Zum Verarbeiten die Meerrettich-Wurzel zunächst säubern, dann schälen. Anschließend entweder klein schneiden oder auf einer Reibe fein raspeln oder reiben. Dabei darauf achten, die Wurzel möglichst rechtwinklig auf die Reibe zu setzen, damit der Meerrettich nicht faserig ausfranst. Tränende Augen und eine laufende Nase beim Reiben oder Schneiden kann man meist nicht ganz vermeiden, aber es hilft, die Wurzel unter einer Dunstabzugshaube zu zerkleinern oder dabei gut durchzulüften.

Frisch geriebener Meerrettich auf einem Holzlöffel. © Colourbox
Damit frisch geriebener Meerrettich sein Aroma nicht verliert, sollte er den Gerichten erst zum Schluss hinzugefügt werden.

Um ihn einfach pur zu essen, ist Meerrettich zu scharf. Er ist ideal, um Soßen, Dips und Cremes mit kleinen Mengen zu verfeinern und verleiht ihnen eine charakteristische Schärfe. Die frisch geriebene Wurzel immer erst zum Schluss hinzufügen, weil sie sonst schnell ihr Aroma verliert.

Rezepte mit Meerrettich

Für eine Meerrettichsoße eine Mehlschwitze herstellen, mit Brühe ablöschen, Sahne oder Milch unterrühren, aufkochen lassen und nach Belieben Gewürze, Kräuter und zum Schluss den geriebenen Meerrettich unterrühren. Dieser Soßenklassiker passt sowohl zu kräftigem Fleisch und Fisch als auch zu Gemüse oder Bratlingen. Besonders gut kommt sein Aroma in Kombination mit Rindfleisch zur Geltung. Ein Klassiker ist Tafelspitz mit Meerrettich-Soße.

Für einen würzigen Dip mischt man den geriebenen Meerrettich mit Quark, Frischkäse oder geschlagener Sahne, etwas Zitrone sowie je nach Geschmack weiteren Gewürzen, Senf, Balsamico, Honig und Salz. Sehr gut schmeckt Meerrettich-Dip zu Räucherfisch, Forelle oder Lachs. Tipp: Auch Grillsoßen bekommen durch Meerrettich einen besonderen Kick.

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Forelle blau auf einem Teller angerichtet. © NDR Foto: Florian Kruck

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Rainer Sass gart den Fisch in Essigsud. Die schonende Zubereitung betont das feine Aroma. Dazu passt Kopfsalat. Rezept

Das intensive Aroma des Meerrettichs lässt sich hervorragend mit dem erdig- süßlichen Geschmack der Roten Bete kombinieren. Sehr einfach zuzubereiten ist ein Rote-Bete-Carpaccio mit Meerrettich-Creme. Dazu die Rote Bete in sehr feine Scheiben hobeln und eine Weile in Salz und Zucker marinieren. Crème fraîche oder Schmand mit Zitronen- oder Limettenabrieb, geriebenem Meerrettich und nach Belieben Kräutern und weiteren Gewürzen verrühren und dazu servieren.

Auch zu Gemüsesticks und Kartoffelgerichten passt ein Meerrettich-Dip sehr gut. Um die Schärfe etwas zu mildern, kann man Himbeeren oder Preiselbeeren hinzufügen.

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Rote-Bete-Suppe mit Meerrettich-Creme in einem Teller. © NDR Foto: Florian Kruck

Rote-Bete-Suppe mit Meerrettich-Creme

Mit ihrer kräftig roten Farbe ist die Suppe auch etwas fürs Auge. Meerrettich und Ingwer sorgen für angenehme Schärfe. Rezept

Meerrettich richtig lagern und einfrieren

Ist die Wurzel noch nicht angeschnitten, hält sie sich im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu sechs Wochen. Nach dem Anschneiden sind es noch etwa zwei Wochen. Bereits geriebenen Meerrettich am besten in ein Schraubglas füllen. So hält er sich ebenfalls etwa zwei Wochen.

Meerrettich lässt sich auch einfrieren, allerdings verliert er dadurch etwas an Aroma. Vor dem Einfrieren zunächst waschen, dann gründlich trocknen lassen. Anschließend in Stücke schneiden und roh einfrieren. Alternativ kann man geriebenen Meerrettich portionsweise einfrieren. Dafür eignen sich Eiswürfelbehälter gut.

So gesund ist Meerrettich

Meerrettich verleiht nicht nur vielen Gerichten eine aromatische Schärfe, er ist auch sehr gesund und wurde 2021 sogar zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Entscheidend für die gesunden Eigenschaften sind vor allem die scharfen Senföle, die auch für die augen- und schleimhautreizende Wirkung des Meerrettichs verantwortlich sind. Meerrettich wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Er gilt als bewährtes Hausmittel bei Erkältungen, Muskelverspannungen und Gelenkbeschwerden.

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