VIDEO: Laubkompost anlegen: So einfach geht es (4 Min)

Kompost anlegen und umsetzen: So einfach entsteht Dünger

Stand: 19.09.2024 13:44 Uhr

Kompost ist ein idealer Dünger: Aus Garten- und manchen Küchenabfällen entsteht mit wenig Aufwand wertvoller Nachschub an humoser Erde. Welche Standort eignet sich? Und was darf auf den Kompost?

Rasenschnitt, Blätter oder zerkleinerte Äste - bei der Gartenarbeit fällt regelmäßig Abfall an. Wer seine Gartenabfälle sinnvoll verwenden möchte, legt dafür am besten einen Kompost an. Gärtner müssen nur ein wenig nachhelfen, damit daraus kein reiner Abfallhaufen wird.

Holz oder Metall: Welcher Komposter eignet sich?

Wer sich für ein Kompostsystem aus Holzlatten entscheidet, muss eventuell nach einigen Jahren einzelne Bretter oder vielleicht sogar den ganzen Silo austauschen, da das Holz nach und nach verrottet. Bei einem Komposter aus Metallgittern kann das nicht passieren. In einem großen Garten bietet es sich an, von Anfang an drei Behälter aufzustellen, zwischen denen man hin- und herschichten kann. Die optimale Größe der einzelnen Komposter ist etwa ein Kubikmeter. So wird das Umsetzen nicht zur unnötigen Kraftanstrengung.

Gut geeignet für kleine Gärten: Thermokomposter

Thermokomposter aus Plastik sind zwar rein optisch nicht jedermanns Geschmack, passen aber auch in kleine Gärten. Außerdem ist der Kompost aufgrund der höheren Wärmeentwicklung schneller reif. Um Fäulnis vorzubeugen, sollten immer einige trockene Äste beziehungsweise Zweige untergemischt werden.

Standort ist entscheidend

Der Kompostplatz sollte weder in der prallen Sonne noch im totalen Schatten liegen. Um Austrocknung oder Fäulnis zu vermeiden, ist ein Standort im Halbschatten ratsam - am besten hinter der Gartenlaube, im Schutz einer Hecke oder unter einem hohen, belaubten Baum. Da ein guter Komposthaufen immer auch genügend Frischluft braucht, sollte der Platz zwar windgeschützt, aber nicht völlig windstill sein. Mindestens 50 Zentimeter Abstand zur Grundstücksgrenze vermeiden unnötige Diskussionen mit dem Nachbarn.

Den Kompost anlegen: Worauf sollte man achten?

Generell gilt: Auf die Vielfalt kommt es an. Schichten aus nur einer Komponente, die höher als 20 Zentimeter hoch sind, behindern den Prozess des Kompostierens. Das Laub mancher Bäume wie Eiche, Kastanie und Walnuss verrottet nur sehr langsam und sollte deshalb besser nicht in größeren Mengen auf den Kompost gegeben werden. Größere Mengen Rasenschnitt sollte vor dem Kompostieren ein paar Tage trocknen, damit nicht zu viel Feuchtigkeit entsteht.

Was darf auf den Kompost?

  • Kaffeefiltertüten
  • Teebeutel
  • Abfälle von Gemüse und Obst
  • Stroh und Streu
  • Eierschalen
  • Rasen-, Strauch- und Baumschnitt
  • Laub
  • Rinde
  • Sägemehl

Was darf nicht auf den Kompost?

  • Glas
  • Kunststoffe
  • Metall
  • Asche
  • Nicht-pflanzliche Essensreste
  • Zitrusfrüchte
  • kranke Pflanzenteile
  • Katzenstreu

Schreddern sorgt für Kleinholz

Im täglichen Gartenbetrieb fallen jede Menge krautige Blumen- oder Staudenabschnitte, Zweige, kleine Äste, Blumensträuße und dergleichen mehr an. Wenn man dieses Material unzerkleinert auf den Kompost wirft, türmt es sich hoch auf und es dauert Jahre, bis es verrottet ist. Mit einem Schredder oder Häcksler reduziert man das Volumen und der Kompost ist viel schneller verwendungsfähig. Alternativ kann man das gehäckselte Material auch unter Bäumen und Sträuchern ausbringen und den Boden so mulchen.

Vorteile guter Komposterde

Guter Reifekompost fördert ein stabiles Bodengefüge und vermindert die Gefahr der Erosion. Er fördert das Bodenleben und damit die Bodenfruchtbarkeit, verbessert die Durchlüftung des Bodens und erhöht dessen Wasserhaltefähigkeit. Pflanzen freuen sich über die enthaltenen Nährstoffe und Spurenelemente und werden außerdem widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten. Reifekompost eignet sich also perfekt als Dünger und Bodenverbesserer. Für die Verwendung in Balkonkästen oder bei Kübelpflanzen wird der Kompost mindestens zur Hälfte mit anderen Bestandteilen, beispielsweise Blumenerde aus dem Vorjahr, vermischt.

Kompost regelmäßig umsetzen

Nach etwa drei Monaten empfiehlt es sich, die halb verrotteten Abfälle umzusetzen. Sie werden entweder im selben Behälter umgeschichtet oder in einen weiteren Behälter umgefüllt. Das Umsetzen fördert die wichtige Durchlüftung des Komposthaufens und reduziert außerdem sein Volumen noch einmal erheblich. Der frisch umgesetzte Kompost erreicht nach durchschnittlich sieben Monaten das Reifestadium. Die meisten Bestandteile sind jetzt gut zersetzt, der dunkle Humus riecht nach Waldboden.

Laubkompost anlegen

Peter Rasch verwirbelt mit einer Harke Laub im Garten. © NDR Foto: Udo Tanske
Das Laub sollte zusätzlich mit Stickstoff angereichert werden, zum Beispiel mit Rasenschnitt.

Wer sehr viel Laub im Garten hat, kann einen separaten Laubkompost anlegen. Das entstehende Substrat eignet sich zum Beispiel gut als Anzuchterde. Liegt viel Laub auf dem Rasen, einfach mit dem Rasenmäher darüberfahren, so sind die Blätter schon kleingehäckselt und verrotten schneller. Da Laub hauptsächlich aus Kohlenstoff besteht, sollten für eine perfekte Mischung weitere Bestandteile hinzugefügt werden, so etwa Stickstoff. Ein guter Lieferant ist Rasenschnitt, er sorgt für eine zügigere Verrottung. Diesen in etwa im Verhältnis 1:1 mit dem Laub mischen. Zusätzlich Hornspäne, Urgesteinsmehl und Pflanzenkohle mit Wasser vermischen und mit dem Laub vermengen.

Anschließend den Laubkompost großzügig wässern, pro Kubikmeter etwa 100 Liter. Den Komposthaufen mit luftdurchlässigem Material wie Vlies oder Leinensäcken abdecken und zum Beispiel mit Steinen beschweren. So entstehen nach ein paar Tagen im Inneren Temperaturen von 50 bis 60 Grad. Das ist wichtig, damit Unkrautsamen und Krankheitserreger abgetötet werden. Den Laubkompost regelmäßig umsetzen, feucht halten und nicht mit neuem Laub anreichern. Nach etwa einem Jahr sollte das Laub verrottet und als Erde einsetzbar sein.

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Dieses Thema im Programm:

Die Zarten im Garten | 23.09.2024 | 21:00 Uhr

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