Eine Benjeshecke anlegen und Grünschnitt kompostieren

Stand: 25.09.2024 15:39 Uhr

Wohin mit Ästen und Zweigen, die beim Heckenschnitt anfallen? Die Lösung: eine Benjeshecke. Sie ist wie ein natürlicher Kompost, bietet Sicht- und Windschutz und gewährt Tieren Unterschlupf.

Die Idee zu dieser besonderen Hecke stammt von dem Landschaftsgärtner Hermann Benjes. Er entwickelte Ende der 1980er-Jahre das Konzept dazu. Durch das lockere Schichten von Gehölzschnitt sollen durch die natürliche Aussaat von Samen - etwa durch Wind - Hecken wachsen. Sie bieten Tieren wie Vögeln und Insekten Unterschlupf und Nahrung. Heutzutage nutzen viele Gärtner die Benjeshecke in erster Linie, um Grünschnitt wie Äste, Zweige und Gestrüpp zu kompostieren.

Totholzstreifen ideal für Insekten, Vögel und Igel

Peter Rasch schichtet verschiedene Gehölze aufeinander. © NDR Foto: Udo Tanske
Grünschnitt ist die Basis einer Benjeshecke.

Eine Benjeshecke nützt nicht nur Tieren, sie kann auch als Wind- und Sichtschutz im Garten dienen. Gärtner Peter Rasch baut seine Variante aus zwei Reihen Pfählen. Zwischen den beiden Reihen schichtet er Grünschnitt. Je nachdem wie groß Äste, Zweige oder Gestrüpp sind, kann der Abstand zwischen diesen Stützhölzern variieren. Sie halten den Grünschnitt an Ort und Stelle.

Die richtige Länge und Höhe der Benjeshecke

Zum Anlegen einer Benjeshecke müssen zunächst Standort, Länge und Höhe der zukünftigen Hecke festgelegt werden:

  • Höhe der Hecke: Sinnvoll ist eine Höhe zwischen einem Meter und Brusthöhe, um das Material gut stapeln zu können. Es sind aber auch zwei Meter möglich, wenn die Hecke etwa als Sichtschutz dienen soll.
  • Länge der Hecke: Je nachdem, wie viel Grünschnitt und Äste zur Verfügung stehen - und wie viel Platz vorhanden ist, kann die Länge der Hecke variieren. Im Prinzip könnte eine Benjeshecke auch ein ganzes Grundstück einzäunen.

Materialbedarf für eine Benjeshecke

Nach den gewünschten Maßen richtet sich das benötigte Material: Bei einer circa drei Meter langen und 1,40 Meter hohen Hecke sind das mindestens acht Pfähle mit einer Länge von circa zwei Metern. Bei einer geplanten mittleren Höhe der Hecke reicht es, wenn die Pfähle einen Durchmesser von sechs bis acht Zentimetern haben.

Die Pfähle können aus naturbelassenem Holz sein, etwa Birken- oder Tannenstämmen. Alternativ können imprägnierte Pfähle aus dem Baumarkt als Stützhölzer genutzt werden. Sie halten länger - eine Benjeshecke kann gut 15 bis 20 Jahre stehen.

Vergraben der Pfähle

Peter Rasch steht neben Pfählen, die in der Erde stecken © NDR Foto: Udo Tanske
Imprägnierte Pfähle aus dem Baumarkt sind besonders haltbar.

Die Stützhölzer sollten am besten bis zu 60 Zentimeter tief eingegraben werden. Dafür bietet sich die Verwendung eines Lochspatens an, mit dem es möglich ist, tiefere Löcher mit einem kleinen Durchmesser auszuheben. Das gibt den Pfählen zusätzliche Standfestigkeit.

Der Abstand zwischen den Pfählen kann etwa einen Meter betragen, je nachdem wie groß die Zweige und Äste sind. Der Abstand zwischen den Reihen ungefähr 50 bis 60 Zentimeter. Es ist natürlich auch möglich, diesen Abstand schmaler zu machen, dann passt weniger Grünschnitt in die Hecke. Damit das Schnittgut die Pfähle später nicht auseinanderdrückt, können die oberen Enden zur Sicherheit mit Spanndraht verbunden werden.

Grünschnitt in die Benjeshecke schichten

Längere Äste und Zweige werden an den Seiten der Hecke aufgeschichtet, kleineres Material kommt nach innen. Wenn noch Laub an den Zweigen ist, macht das nichts. Das Ganze wird locker übereinander geschichtet. Wenn die Hecke bereits eine Zeit lang im Garten steht, sollten die Schichten nicht zu stark zusammengepresst werden, denn die Hecke ist auch Winterquartier für viele Nützlinge im Garten. Mit der Zeit vermodert das Totholz und jedes Jahr kommt wieder neuer Grünschnitt oben drauf.

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Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 27.09.2024 | 15:15 Uhr

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