Bundestagswahl: Die Hochburgen von CDU, AfD, Linke und SSW in SH
Bei der Bundestagswahl 2025 haben in Schleswig-Holstein CDU, AfD, Linke und SSW gewonnen im Vergleich zur Wahl 2021. Ein Blick auf die veränderten Kräfteverhältnisse vor Ort und die Hochburgen der vier Parteien.
- Stärkste Kraft nach Erststimmen
- Stärkste Kraft nach Zweitstimmen
- CDU-Hochburgen
- AfD-Hochburgen
- Linke-Hochburgen
- SSW-Hochburgen
Die politische Landkarte Schleswig-Holsteins hat sich komplett gewandelt. Das zeigt sich beim Blick auf die Ergebniskarte - egal ob nach Erst- oder Zweitstimmen gefiltert - in der Wahlkreis- oder Gemeinde-Ansicht.
Hinweis: Die Karte zeigt die Verteilung der Erststimmen in den einzelnen Wahlkreisen. Im oberen Bereich lassen sich die Ergebnisse der einzelnen Landkreise und Gemeinden anzeigen. Über die Einstellung im unteren Bereich gibt es weitere Möglichkeiten zum Anzeigen der Zweitstimme, Wahlbeteiligung sowie Information zu den einzelnen Parteien.
Erststimmen: In welchen Wahlkreisen CDU, SPD und Grüne stärkste Kraft sind
- Die CDU ist nach der Bundestagswahl 2025 in neun Wahlkreisen die stärkste Kraft nach Erststimmen, bei der vergangenen Bundestagswahl hatte sie nur zwei Wahlkreise mit ihren Kandidaten gewonnen. Sieben weitere Wahlkreise sind also in der Erststimmen-Ansicht ("Erststimmen - Stärkste Kraft 2025") nun schwarz. Stabil schwarz blieben die Wahlkreise 2 Nordfriesland-Dithmarschen Nord und 3 Steinburg-Dithmarschen Süd.
- Die SPD holte mit ihrem Kandidaten die meisten Stimmen in einem Wahlkreis (Wahlkreis 11 Lübeck), diesen hatte die Partei auch 2021 gewonnen. Vor vier Jahren war die SPD in acht Wahlkreisen die dominierende politische Kraft. Sechs Wahlkreise gingen an die CDU, einer an die Grünen.
- Die Grünen haben einen Wahlkreis nach Erststimmen gewonnen - wie 2021 auch. Allerdings ist das ein neuer: Im Wahlkreis 5 Kiel waren die Grünen dieses Mal die stärkste Kraft mit ihrer Kandidatin. Zuvor holte hier ein SPD-Kandidat die meisten Erststimmen. Vor vier Jahren war der Wahlkreis 1 Flensburg-Schleswig grün - hier gewann die Partei erstmals ein Direktmandat in Schleswig-Holstein. Dieses Jahr ging der Wahlkreis an die CDU-Kandidatin.
CDU in fast allen Wahlkreisen stärkste Kraft nach Zweitstimmen
Rückblick: In fast allen Wahlkreisen des ganzen Landes, bis auf den Wahlkreis 5 Kiel, war die SPD bei den Zweitstimmen 2021 stärkste Kraft. Die Karte Schleswig-Holstein war dieser Ansicht flächig rot - mit einem grünen Flecken an der Ostseeküste. Nun, nach der Wahl 2025, hat sich die Grundfarbe der Karte geändert - sie ist schwarz, nun ist es die CDU, die in den zehn vormals roten Wahlkreisen die meisten Zweitstimmen erhielt. Der grüne Flecken - der Kieler Wahlkreis - bleibt.
AfD in 79 Gemeinden stärkste Kraft - der Wahllokal-Wähler
Auch nach Gemeinden aufgeschlüsselt dominiert nun sehr klar die CDU die politische Landkarte Schleswig-Holsteins. Die CDU ist 987 Gemeinden die stärkste Kraft, 451 mehr als bei der vergangenen Wahl. In 79 Gemeinden holte die AfD demnach die meisten Zweitstimmen - in allen war das zum ersten Mal der Fall. Die Grünen war das in elf (-17), die SPD in drei Gemeinden (-503) und der SSW in einer Gemeinde (+1).
Briefwahlstimmen werden zum Teil gemeindeübergreifend ausgezählt
Die Aufschlüsselung des Wahlergebnisses nach Gemeinden ist allerdings etwas ungenau: In den sehr vielen kleineren Gemeinden Schleswig-Holsteins, die zu einer Amtsverwaltung gehören, lassen sich die Briefwahl-Stimmen nicht den einzelnen Gemeinden zuordnen. Dort sind die Briefwahlbezirke, in denen die Stimmen ausgezählt werden, fast immer gemeindeübergreifend. Hier beziehen sich diese statistischen Aussagen also nur auf die Stimmen, die im Wahllokal abgegeben wurden. Möglicherweise wäre also mit Briefwahlstimmen die stärkste Kraft in manchen Gemeinden eine andere - spannende Hinweise auf Partei-Hochburgen gibt diese Auswertung dennoch.
CDU am stärksten in Rellingen, der Gemeinde Sylt und Barsbüttel
Mit insgesamt 10 Wahlkreisen und 987 Gemeinden dominiert die CDU größtenteils die politische Landkarte in Schleswig-Holstein. Unter den größeren Städten und Gemeinden (über 10.000 Einwohner) zählen Scharbeutz (35,6 Prozent), Rellingen (34,5 Prozent) sowie die Gemeinden Sylt (33,6 Prozent) zu den CDU-Hochburgen. Auch in Barsbüttel (32,4 Prozent), Stockelsdorf (32,3 Prozent), Fehmarn (31,5 Prozent), Quickborn (31 Prozent) und Wentorf bei Hamburg (30,9 Prozent) lag das Ergebnis deutlich über dem Landesergebnis.
AfD-Wahlergebnisse in Schleswig-Holstein: Das sind die Hochburgen
Insgesamt ist die AfD bei der Bundestagswahl 2025 in 79 Gemeinden stärkste Kraft in Schleswig-Holstein nach Zweitstimmen. Diese Gemeinde sind eher in der Mitte und Süden des Landes zu finden. Zwei Kleinstädte sind die Ausnahme: In Wahlstedt (Kreis Segeberg) erreichten die AfD demnach 27,6 Prozent und waren damit stärkste Kraft in der Gemeinde. Ebenfalls stärkste Kraft wurde die Alternative für Deutschland in Lauenburg/Elbe (Kreis Herzogtum Lauenburg) mit 24,4 Prozent. 20 Prozent der Stimmen und mehr holte die AfD auch in Brunsbüttel, Neumünster, Geesthacht, Kaltenkirchen, Schwarzenbek und Rendsburg.
Die Linke erreicht viele Wähler in Kiel, Flensburg und Lübeck
Zu den Gewinnern der Wahl zählt auch in Schleswig-Holstein die Partei die Linke. Sie erreichte die meisten Wähler in den kreisfreien Städten Kiel (14,4 Prozent), Flensburg (12,8 Prozent) und Lübeck (10,9 Prozent).
SSW: Größte Erfolge im Norden
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), die Partei der dänischen und friesischen Minderheit, hat ihre Hochburgen traditionell im Norden. Auch bei der Bundestagswahl erreichte die Partei mit 15,5 Prozent ihr bestes Zweitstimmen-Ergebnis in Gemeinden des Kreises Schleswig-Flensburg - etwa in Harrislee (15,5 Prozent), Handewitt (11,8 Prozent) und in Schleswig (10,6 Prozent). Auch die Städte Flensburg (10,7 Prozent), Büdelsdorf (9 Prozent) sowie Eckernförde (8,4 Prozent) sind Hochburgen.
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