Timo Gaarz wird neuer Landrat von Ostholstein

Stand: 14.02.2023 18:48 Uhr

Nach 22 Jahren legt Reinhard Sager (CDU) sein Amt nieder. In seine Fußstapfen tritt Diplom-Finanzwirt Timo Gaarz - ebenfalls CDU. Mit absoluter Mehrheit wählte der Kreistag den 44-Jährigen am Dienstag zum neuen Landrat von Ostholstein.

Bereits im ersten Wahlgang am Dienstagnachmittag konnte sich Timo Gaarz gegen seine drei Mitstreiter durchsetzen. 37 der insgesamt 61 Mitglieder des ostholsteinischen Kreistages wählten den gebürtigen Heiligenhafener zum neuen Landrat. "Mit Respekt und mit Bock nehme ich die Wahl zum Landrat an", sagte der 44-Jährige, nachdem ihm zahlreiche Kreistagsabgeordnete gratuliert hatten. Sein Vorgänger und Parteikollege Reinhard Sager hat nun bis Anfang Juli Zeit, um die Amtsgeschäfte an Gaarz zu übergeben. Dieser wurde im Wahlkampf nicht nur von seiner CDU-Fraktion, sondern auch von FDP, Freier Fraktion und Freien Wählern unterstützt.

Ende nach drei Amtszeiten

Viele junge Menschen in Ostholstein kennen eigentlich nur den einen Landrat: Reinhard Sager. Seit 2001 ist er im Amt. Er war der erste direkt gewählt Landrat in Ostholstein, ist außerdem Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen und Präsident des Deutschen Landkreistags. Doch nach drei Amtszeiten ist nun Schluss für den 63-Jährigen. Eine persönliche, eine bewusste Entscheidung. "Ich habe seit über 20 Jahren eine breite Unterstützung im Kreistag Ostholstein und auch eine sehr gute Unterstützung meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier in Eutin. Wir haben eine bessere Finanzlage als zuvor. Das ist ein guter Zeitpunkt, um aufzuhören", erklärt der CDU-Politiker gewohnt sachlich. Präsident des Deutschen Landkreistages will "Mr. Landrat" aber vorerst weiter bleiben - bis 2024.

Ein Kandidat stieg kurz vor Wahl aus

Ursprünglich waren es fünf Bewerber, die sich dem ostholsteinischen Kreistag zur Wahl gestellt hatten. Neben Gaarz warfen der Würzburger Ingenieur Gerald Aengenheyster, der ehemalige Landrat im Kreis Steinburg, Torsten Wendt, der Fachbereichsleiter der Bargteheider Stadtverwaltung, Joachim Teschke, sowie der Scharbeutzer Rechtsanwalt Martin Kienitz (alle parteilos) ihre Hüte in den Ring. Kienitz zog seine Kandidatur jedoch kurz vor der Wahl zurück.

Viele Herausforderungen für neuen Verwaltungschef

Ostholstein - der Landkreis mit viel Küste, viel Tourismus und vielen Kliniken. Zahlreiche Großprojekte und Themen bewegen die Menschen hier und werden auch Sager-Nachfolger Gaarz fordern: Der Bau des Ostseetunnels von Fehmarn nach Dänemark, die Zuganbindung durchs Hinterland, der Lärmschutz an den Gleisen, der Ausgleich zwischen touristischem Wachstum und bezahlbarem Wohnraum für Einheimische, der Ausbau des ÖPNV oder auch die geplante 380-kv-Leitung, die mit ihren großen Masten Windstrom Richtung Süden transportieren soll.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 14.02.2023 | 19:00 Uhr

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