OB-Wahl Norderstedt: Diese Themen beschäftigen die Wähler
In Norderstedt ist am Sonntag eine neue Oberbürgermeisterin oder ein neuer Oberbürgermeister gewählt worden. Drei Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich als zukünftige Rathauschefs in der viertgrößten Stadt des Landes zur Wahl. Die Auszählung läuft.
Nachdem die Regenwolken an einem Morgen in der Woche vor der Wahl langsam über Norderstedt (Kreis Segeberg) hinweggezogen sind, füllte sich der Markt vor dem Rathaus immer mehr. Das Aufblitzen einzelner Sonnenstrahlen wirkte sich auch auf die Stimmung der Marktbesucherinnen und Marktbesucher aus. Die letzten Tage vor der Oberbürgermeisterwahl nutzten auch die drei Kandidatinnen und Kandidaten noch einmal für den Endspurt im Wahlkampf.
Roeder will OB bleiben
Elke Christina Roeder ist seit 2018 Amtsinhaberin und trat erneut für die SPD als Rathauschefin an. Ihre Schwerpunktthemen liegen ihren eigenen Angaben zufolge bei der Digitalisierung, der Förderung des Ehrenamtes, der Umsetzung neuer Mobilitätskonzepte und der Steigerung der Lebensqualität in Norderstedt. Roeder kommt gebürtig aus dem Hunsrück in Rheinland-Pfalz, aufgewachsen ist sie in Wentorf im Kreis Herzogtum-Lauenburg.
Schmieder ist in Norderstedt geboren
Katrin Schmieder trat als unabhängige Kandidatin bei der Oberbürgermeisterwahl an. Sie ist jedoch Mitglied der Grünen. Aktuell ist sie die Sozialdezernentin der Stadt. Sie ist als einzige der drei Kandidatinnen und Kandidaten gebürtige Norderstedterin. Sie möchte sich als Oberbürgermeisterin für mehr bezahlbaren Wohnraum einsetzen und Strategien entwickeln, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Hille arbeitet (noch) in Hamburg
Robert Hille war der Kandidat der CDU. Er lebt und arbeitet bisher als Prokurist in Hamburg. Sein thematischer Fokus liegt auf den Themen Sicherheit, Stärkung der Wirtschaftsregion Norderstedt und der Schaffung neuer Arbeitsplätze.
65.000 Norderstedterinnen und Norderstedter waren am 8. Oktober wahlberechtigt. Mit gut 82.000 Einwohnern ist Norderstedt mittlerweile die viertgrößte Stadt im Land. Gegründet wurde sie am 1. Januar 1970 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Garstedt, Harksheide, Glashütte und Friedrichsgabe. 2011 fand in der Stadt die Landesgartenschau statt. Im Zuge dieser entstand der Stadtpark, dessen Gelände sich nach und nach zu einem beliebten Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger aller Generationen und einer Art Stadtzentrum entwickelt hat. Aber auch der dörflich anmutende Schmuggelstieg an der Landesgrenze zu Hamburg und der wöchentliche Markt sind beliebte Treffpunkte für den Klönschnack zwischendurch.
Norderstedter vermissen zentrale Veranstaltungen
Viele der Norderstedter Marktbesucherinnen und Marktbesucher hatten sich nach eigener Aussage bereits für einen drei Kandidaten entschieden. Einige berichteten jedoch, dass sie vom Wahlkampf selbst eher wenig begeistert waren. Sie hätten zentrale Veranstaltungen vermisst, bei denen sich die Kandidatinnen und Kandidaten vorstellen. So mussten sie sich in den Medien über die Standpunkte und Themen informieren und auf dieser Basis dann eine Entscheidung treffen.
Wichtiges Thema: die Situation an den U-Bahnhöfen
Besonders relevant für die Norderstedterinnen und Norderstedter, die am Donnerstag mit NDR Schleswig-Holstein über die Wahl gesprochen haben, ist das Thema Sicherheit rund um die U-Bahnhöfe Norderstedt-Mitte und Garstedt. In den vergangenen Wochen und Monaten ist es dort immer wieder zu Straftaten gekommen. Vor zwei Wochen hat ein Unbekannter einen jungen Mann angegriffen und ihm ins Gesicht getreten. Erst am Mittwoch hat die Polizei Bad Segeberg an den Bahnhöfen deshalb die sogenannten Kontrollbereiche verlängert. Beamtinnen und Beamte können dadurch auch ohne Anlass Personalausweise und Taschen überprüfen.
Für die Norderstedter Marktbesucherinnen und Marktbesucher war vor der Wahl klar: Egal, wer schlussendlich das Rennen als Rathauschefin oder -chef macht, das Thema Sicherheit müsse dringend angegangen werden. Sie fordern vor allem mehr Sicherheitspersonal in den betroffenen Gebieten und mehr Polizeipräsenz.