U-Bahnhöfe in Norderstedt bleiben Kontrollorte
Die U-Bahnhöfe in Norderstedt bleiben für die Polizei weiter Orte, die besonders kontrolliert werden müssen. Die Beamten haben die Maßnahmen nach eigenen Angaben verlängert, voraussichtlich bis zum Ende des Jahres.
Bereiche, in denen eine deutliche Zunahme von Straftaten wie zum Beispiel Körperverletzungen, Drogendelikten, Diebstählen oder Sachbeschädigungen verzeichnet wird, werden von der Polizei zu Kontrollorten erklärt. Dort können - ohne besonderen Verdacht - Taschen kontrolliert und Personalien festgestellt werden. Insgesamt stehen in ganz Schleswig-Holstein laut Landespolizei aktuell zehn Orte auf der Liste. Ein überwiegender Teil der sogenannten gefährlichen Orte sind Bahnhöfe, wie in Itzehoe im Kreis Steinburg, in Kiel und Lübeck, die als Kontrollorte geführt werden. In Norderstedt im Kreis Segeberg werden die Kontrollen wegen anhaltender Probleme an den U-Bahnhöfen nun verlängert.
Gewalttaten, Waffen und Drogen in Norderstedt und Elmshorn
An den U1-Haltestellen in Garstedt und Norderstedt-Mitte kam es zuletzt immer wieder zu Gewalttaten. Erst vor zwei Wochen griff ein Unbekannter einen jungen Mann an der Endstation an und trat ihm ins Gesicht. Auch deshalb verlängert die Polizei die Kontrollen dort bis zum 31. Dezember. Gewalt- und Drogenkriminalität machen auch den Bahnhof Elmshorn (Kreis Pinneberg) zu einem gefährlichen Ort - seit Juli finden dort regelmäßige Kontrollen statt. Die Polizei stellt dabei immer wieder Waffen und Drogen sicher.
Maßnahme zeigt in anderen Städten bereits Wirkung
Die Einführung verstärkter Kontrollen habe Wirkung gezeigt, berichtete eine Polizeisprecherin bei einem ersten Zwischenfazit im Juni. Am Itzehoer ZOB seien beispielsweise die Vorfälle deutlich weniger geworden. Auch im Hafenort Büsum (Kreis Dithmarschen) scheint die Maßnahme anzuschlagen: Durch die verstärkte Polizeipräsenz ist die Anzahl der Straftaten dort laut Polizeiangaben zurückgegangen.
Die Einstufung als Kontrollort ist zeitlich begrenzt und kann nach Einschätzung durch die Polizei jederzeit wieder aufgehoben werden. In der Vergangenheit waren unter anderem der ZOB in Flensburg, Teile der Innenstadt von Neumünster und der Südermarkt in Heide (Kreis Dithmarschen) als gefährlich eingestuft worden.