Marien-Krankenhaus in Lübeck: Offenbar übernimmt das UKSH
Das Marien-Krankenhaus in Lübeck ist finanziell angeschlagen, die Lage sei "schlecht", sagt die Klinikleitung. Jetzt verdichten sich die Hinweise, dass das UKSH das Haus übernehmen will.
Das Marien-Krankenhaus in Lübeck gehört zu den geburtenstärksten Kliniken in Schleswig-Holstein. Ungefähr 1.400 Babys sind hier im vergangenen Jahr zur Welt gekommen. Es stellt sich aber die Frage: Wie geht's weiter mit der katholischen Klinik? Schon länger steht fest, dass das Marien-Krankenhaus, das dem Erzbistum Hamburg gehört, verkauft werden soll. Jetzt wurde bekannt, dass es offenbar vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) übernommen wird.
Treffen von UKSH und Marien-Krankenhaus-Angestellten anberaumt
Die Pläne des UKSH sind anscheinend schon sehr konkret. Ein Sprecher der Uniklinik hat auf Nachfrage bestätigt, dass es am Donnerstag eine Mitarbeitendenversammlung geben wird. Dort sollen Angestellte des Marien-Krankhauses und wohl auch der UKSH-Vorstandsvorsitzende Jens Scholz zusammenkommen. Vorher ist vermutlich nicht mit offiziellen Informationen zu rechnen. Verschiedene Quellen sagten NDR Schleswig-Holstein aber, dass das UKSH die meisten Geschäftsanteile übernehmen wird.
Garg: Marien-Krankenhaus muss als Geburtsklinik gesichert werden
Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP und ehemaliger Gesundheitsminister Heiner Garg begrüßte die Meldungen über die wohl bevorstehende Übernahme. "Ganz klar: Das Marien-Krankenhaus in Lübeck muss als Geburtsklinik gesichert und fortgeführt werden", stellte der Politiker heraus. Die Beteiligung des UKSH am Marien-Krankenhaus sei richtig und wahrscheinlich der einzige Weg zur Sicherstellung der Versorgung. Allerdings mahnte Garg die Landesregierung, bei der Finanzierung der beiden Kliniken "sauber" zu arbeiten und sicherzustellen, dass das Geld nicht knapp wird. "Sie müssen dafür sorgen, dass sie ausreichend Landesmittel für das UKSH bereitstellen", forderte er vom Kabinett.
Auch Umzug steht auf dem Plan
Aus den Quellen heißt es weiter, dass es auch einen Umzug vom aktuellen Standort des Marien-Krankenhauses in der Innenstadt auf das UKSH-Gelände am Lübecker Südrand geben soll. Dies könnte demnach schon im Sommer passieren. Den Informationen zufolge ist geplant, dass die Mitarbeitenden möglichst zusammenbleiben.
Was aber schon als sicher gelten kann, ist, dass diese Übernahme dringend nötig ist. Das Lübecker Marien-Krankenhaus ist finanziell angeschlagen. Seine wirtschaftliche Situation stufte die Klinikleitung vor kurzem auf Nachfrage selbst als "schlecht" ein. Das Defizit in diesem Jahr wird sich voraussichtlich auf eine Million Euro belaufen.