Marien-Krankenhaus in Lübeck: Kritik an möglicher Übernahme
Das Marien-Krankenhaus in der Altstadt von Lübeck soll offenbar vom UKSH übernommen werden. Das hätte große Auswirkungen für die Bevölkerung - befürchten die Belegärzte.
Etwa 40 Belegärztinnen und -ärzte gibt es am Marien-Krankenhaus in Lübeck. Sie sind dort nicht angestellt, haben ihre Praxen aber in der Nähe und können ihre Patientinnen und Patienten in der Klinik behandeln. Gestern war bekannt geworden, dass das UKSH das finanziell angeschlagene Krankenhaus möglicherweise übernimmt. Damit verbunden wäre wohl auch ein Umzug aus der Altstadt auf das UKSH-Gelände im Lübecker Süden. Dagegen hat es am Dienstag eine Mahnwache gegeben, zu der vor allem die Belegärzte kamen. Sie fürchten, dass eine Zusammenlegung der beiden Geburtskliniken einer Schließung des Marien-Krankenhauses gleich käme.
Belegärzte: "Umzug macht keinen Sinn"
In einer schriftlichen Stellungnahme der Belegärzte heißt es nun, dass ein Umzug weg von den niedergelassenen Standorten mit Blick auf Erreichbarkeit und rasche Hilfe überhaupt keinen Sinn machen würde. Die Klinik führt pro Jahr mehr als 4.500 Operationen durch, etwa 1.400 Babys kommen dort zur Welt. Die Unterzeichnenden sind überzeugt: Wenn es das Marien-Krankenhaus in der Altstadt nicht mehr gäbe, würde das einen spürbaren Schaden für die Bevölkerung anrichten.
Das katholische Marien-Krankenhaus zählt zu den geburtenstärksten Kliniken in Schleswig-Holstein und gehört dem Erzbistum Hamburg. Aufgrund der schlechten finanziellen Lage wurde bereits länger ein Käufer gesucht. Bislang wollten sich weder UKSH noch Marien-Krankenhaus offiziell äußern. Für Donnerstag ist aber eine Mitarbeitendenversammlung geplant.