Lübeck ist Schleswig-Holsteins Stau-Hauptstadt
Die Zeit im Stau ist in vielen deutschen Städten mit dem Ende der meisten Corona-Auflagen wieder gestiegen - so auch in Schleswig-Holstein. Besonders viel Geduld ist in Lübeck gefragt.
In Lübeck haben Autofahrerinnen und Autofahrer vergangenes Jahr im Schnitt 41 Stunden im Stau gestanden. Das zeigen Daten des Verkehrsdienstleisters Inrix. "Das ist ein Zuwachs von sieben Prozent", sagte Holger Hochgürtel von Inrix mit Blick auf das Vor-Corona-Jahr 2019. Die größten Staus gab es in Lübeck nach einer Inrix-Karte am St.-Jürgen-Ring und rund um den Lohmühlenteller. Inrix errechnete daraus Staukosten pro Fahrerin und Fahrer von 411 Euro in Lübeck - und gibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit in der Lübecker Innenstadt von 26 Stundenkilometer an.
Stauschwerpunkte: Ost-Tangente in Flensburg, B503 in Kiel
Auch in Flensburg standen die Schleswig-Holsteiner den Daten zufolge lange im Stau: 32 Stunden. Stauschwerpunkte in Flensburg sind zum Beispiel die Ost-Tangente, aber auch die Einfallstraßen. In Kiel waren es knapp unter 30 Staustunden in 2022 - das war allerdings ein Drittel mehr als noch 2019. Damit hat die Landeshauptstadt die größte Steigerung was Staus im Land angeht. Stauschwerpunkte in der Landeshauptstadt sind die B503 von Altenholz aus in die Stadt rein und auf der anderen Seite der Förde die B76 aus Raisdorf kommend.
Das Tiefbauamt der Stadt Kiel räumte auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein ein, dass ein Grund für die Staus die vielen Baustellen sein könnten. Da sei Einiges von langer Hand geplant und nun viel auf einmal angepackt worden.
In SH vergleichsweise wenig Stau
Deutschlandweit liegt keine Stadt aus Schleswig-Holstein im Spitzenfeld - jedoch landet der Nachbar Hamburg mit durchschnittlich 56 Stau-Stunden auf Platz drei. Besonders der Elbtunnel und Teile des Rings bremsten die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer laut den Daten aus. Stau-Hauptstadt in Deutschland ist München mit etwa 75 Stunden Wartezeit im Jahr. Weltweiter Spitzenreiter ist London. Dort standen Autofahrende den Angaben zufolge im vergangenen Jahr satte 156 Stunden im Stau.
Für seine Auswertung untersuchte Inrix GPS-Daten.
