LKA warnt vor Betrugsmasche: So werden Jugendliche ausgenutzt
Das Landeskriminalamt (LKA) in Schleswig-Holstein warnt vor einer Masche mit Jobangeboten, bei der sich Jugendliche strafbar machen, wenn sie darauf hereinfallen.
Wenig tun und dafür Geld bekommen? Das versprechen aktuell mehrere Stellenanzeigen Jugendlichen in Schleswig-Holstein. Es klingt zu schön um wahr zu sein - und das ist es auch, denn dabei handelt es sich laut dem LKA um Betrug. Die Teenager sollen demnach als sogenannte "Treuhandagenten" ihr Konto für Überweisungen zur Verfügung stellen und dafür bezahlt werden. Die Betrüger übernehmen dann das Konto, meist um Geld zu transferieren, das sie zum Beispiel mit Online-Betrug oder Phishing erbeutet haben. Die Betrugsopfer würden sich so nicht nur strafbar machen, sie würden oft auch selbst Geld verlieren, so das LKA.
Rendsburger Jugendlicher verlor 2.500 Euro an Betrüger
Ein Fall aus Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) zeigt, dass es auch nicht nur bei Überweisungen bleibt. Ein 17-Jähriger war dort auf die Betrugsmasche hereingefallen und hatte sein Konto zur Verfügung gestellt. Nach mehreren Überweisungen stellte er nach Angaben des LKA zudem fest, dass sowohl 1.000 Euro abgehoben als auch seine EC-Karte mehrfach eingesetzt wurde. Der Jugendliche erlitt demnach einen finanziellen Schaden von insgesamt 2.500 Euro. Gegen ihn wird zudem wegen des Verdachts auf Geldwäsche ermittelt.
Ein Lübecker erzählt: Aussteiger werden zum Teil bedroht
Ein 19-Jähriger aus Lübeck hat eine ähnliche Masche erlebt - allerdings war er nicht auf ein Jobangebot hereingefallen, sondern auf den Bekannten einer Freundin. Dieser wollte nach Angaben des LKA Geld auf das Konto des Auszubildenden überweisen und es direkt wieder abheben. Im Gegenzug sollte der 19-Jährige selbst eine kleine Summe erhalten. Zeitweise habe er dem Bekannten sogar seine EC-Karte inklusive der dazugehörigen PIN überlassen. Als immer wieder mehrere Tausend Euro überwiesen und abgehoben wurden, wurde der junge Kontoinhaber misstrauisch. Laut LKA wandte er sich jedoch erst an die Polizei, als er von einem anderen "Finanzagenten" hörte, der "aussteigen wollte und daraufhin bedroht und geschlagen wurde".
Betrüger werben Opfer auf Sozialen Netzwerken an
Die Betrüger würden meist junge Menschen zwischen 17 und 20 Jahren über Social Media anwerben. Dabei sei kaum erkenntlich, dass es sich um unseriöse Angebote handele. Das LKA warnt deswegen ausdrücklich vor dubiosen Stellenangeboten, die nach "Finanzagenten", "Treuhandagenten" oder "Prozessmanagern" suchen und mit leichter Arbeit sowie hohen Provisionen locken.