Cyberkriminalität: 8.000 Fälle von Internetbetrug in SH
Durch gefälschte Online-Shops und Anlage-Betrug richten Cyberkriminelle jedes Jahr großen Schaden an, auch in Schleswig-Holstein. Am häufigsten ist der Betrug mit Waren im Internet.
Es geht um Erpressung via E-Mail, fingierte Online-Shops oder Passwort-Diebstahl: Insgesamt 8.000 Fälle von Internetbetrug hat das Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr registriert. Das sind ähnlich viele wie im Vorjahr.
In mehr als 5.000 Fällen handelte es sich nach Angaben einer LKA-Sprecherin um sogenannten Waren- beziehungsweise Warenkreditbetrug. Das bedeutet, dass Verkäuferinnen und Verkäufer entweder gar keine beziehungsweise falsche Artikel verschicken, nachdem die Kundinnen und Kunden bereits bezahlt haben - oder dass Ware verschickt wird, die Händlerinnen und Händler aber nie Geld dafür erhalten.
Fingierte Trading-Plattformen kosten Opfer Millionen
Außerdem hat das LKA auch in 350 Fällen von Cyber-Anlage-Betrug ermittelt. Dabei haben Menschen aus Schleswig-Holstein Geld auf einer gefälschten Online-Plattform investiert. Allein dadurch entstand ein Schaden von mehr als zwölf Millionen Euro.
Die Präventionsstelle der Landespolizei rät zu gesundem Misstrauen im Internet. "Immer vorsichtig sein, wenn irgendwelche Geldforderungen im Raum stehen oder man Geld überweisen soll", sagt Heike Bredfeldt-Lüth vom Landespolizeiamt Schleswig-Holstein. "Wenn auch Freunde zum Beispiel einen plötzlich anschreiben und Geldforderungen haben, dass man die Freunde einfach unter der altbekannten Nummer einmal anruft." Außerdem sollten zum Beispiel in den sozialen Medien möglichst keine persönlichen Daten wie Geburtstage oder Arbeitgeber preisgegeben werden.