Tag des Notrufs: Mehr Anrufe bei den Leitstellen
Die Notrufnummer 112 gilt mittlerweile in mehr als 40 Ländern in Europa. Die Zahl der Notrufe nimmt laut den Rettungsdiensten seit Jahren zu. Das hat verschiedene Gründe.
Immer öfter wählten Leute den Notruf, auch wenn das medizinisch nicht unbedingt notwendig ist, sagte ein Sprecher der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein. Rettungssanitäter übernehmen demnach zunehmend Aufgaben, für die klassischerweise eher die Hausärzte zuständig sind.
So hat in Schleswig-Holstein alleine die Leitstelle West in Elmshorn (Kreis Pinneberg) im vergangenen Jahr rund 215.000 Notrufe registriert. Dort sind sie für knapp 900.000 Menschen zuständig. Das sei ein Anstieg von rund 20 Prozent in nur drei Jahren, so die Leitstelle, zum Tag des Notrufs am 11. Februar.
Die Rettungsleitstellen appellieren: Wer keine lebensbedrohlichen Beschwerden hat, der sollte besser die 116-117 anrufen, die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes.
Schwangere immer mehr darauf angewiesen
Auch Schwangere auf dem Land nutzen immer mal wieder den Notruf - weil die nächste Geburtsklinik sehr weit weg ist, so der Hebammenverband Schleswig-Holstein. Dass viele örtliche Geburtsstationen geschlossen wurden, ist demnach ein Grund. Seit Ende 2022 müssen werdende Mütter aus Kaltenkirchen (Kreis Segeberg) nach Bad Segeberg, Pinneberg, Neumünster oder Hamburg gefahren werden. Jeder dieser Geburtsorte ist mindestens 40 Minuten entfernt. Mithilfe eines Rettungswagens ist die Frau unter Umständen schneller in der Klinik - und nutzt sie deshalb.