Brand in Pronstorf: Kind und Jugendliche ums Leben gekommen
Bei einem Feuer in einem Wohnhaus in Pronstorf hat es zwei Todesopfer im Alter von drei und 17 Jahren gegeben. Fünf Familien wurden obdachlos. Der Brand war am Samstagmorgen ausgebrochen.
Nach dem Brand in einem Haus in Pronstorf (Kreis Segeberg) gibt es neue Erkenntnisse. Nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein kamen ein Kind im Alter von drei Jahren und eine 17-jährige Jugendliche ums Leben. Sie waren Halbgeschwister. Zunächst war nur von Verletzten die Rede gewesen. Am Sonntagmorgen wurde im Rahmen eines Gottesdienstes im Ort eine Spendensammlung organisiert. "Wir sind alle unglaublich betroffen", sagte Bürgermeisterin Bettina Albert (CDU). Die Stimmung in der Gemeinde sei bedrückt, gleichzeitig gebe es eine große Anteilnahme und Unterstützung füreinander.
Haus wurde vollständig zerstört
Nach Angaben der Rettungsleitstelle war das Feuer in der Dorfstraße gegen 4 Uhr am Sonnabend ausgebrochen. Nachdem zunächst Rauchentwicklung beobachtet wurde, begann es im Dachstuhl eines alten Stalls, der als Wohngebäude genutzt wird, zu brennen. Als die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei vor Ort eintrafen, seien noch Menschen in dem Gebäude gewesen, berichtete Gemeindewehrführer Marco Zickermann am Sonnabend. Eine Mutter und drei Kinder seien gerettet worden. Nach derzeitigen Informationen verstarb die 17-Jährige noch vor Ort, ihr dreijähriger Halbbruder erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Mutter und und eine weitere zwölfjährige Tochter wurden wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht, konnten dieses aber inzwischen wieder verlassen, teilte die Polizei am Montag mit.
Vier weitere Familien verloren durch den Brand ihr Zuhause, denn das 200 Jahre alte Bauernhaus wurde bei dem Brand komplett zerstört. "Wir sind jetzt in der Abstimmung und tragen zusammen, was dringend benötigt wird", sagte Bürgermeisterin Albert. Es werden Geld- und Sachspenden gesammelt.
Brandursache unklar
Auch für die Feuerwehr gestaltete sich der Einsatz am Sonnabend schwierig. Zwischenzeitlich waren bis zu vier Löschzüge vor Ort, insgesamt waren den Angaben zufolge 200 Einsatzkräfte von 18 Wehren beteiligt. "Das Problem ist, das es ein altes Bauernhaus ist", sagte Zickermann. Durch die verwinkelten Räume sei es schwierig gewesen, an die Brandherde heranzukommen. Am Samstagvormittag mussten Einsatzkräfte Teile des Gebäudes mit einem Bagger einreißen, um Glutnester zu löschen. Die Löscharbeiten dauerten bis in den Nachmittag. Die Brandruine sei einsturzgefährdet, aktuell gebe es noch keine Hinweise zur Brandursache, sagte ein Sprecher der Polizei am Montag. Die Ermittlungen dazu laufen. Auch zum Sachschaden machte die Polizei zunächst keine Angaben.