Niedersachsens Seehäfen schlagen mehr Güter um
Der Güterumschlag an Niedersachsens Seehäfen ist 2024 um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen - auf 55,5 Millionen Tonnen. Drei Häfen haben allerdings mit den Folgen von Unfällen an einer Eisenbahnbrücke zu kämpfen.
In Brake (Landkreis Wesermarsch), Nordenham (Landkreis Wesermarsch) und Oldenburg sind im Vergleich zum Vorjahr weniger Güter umgeschlagen worden. Auf der Hunte kam es bei Elsfleth im vergangenen Jahr gleich zu zwei Unfällen, bei denen je ein Schiff eine Brücke beziehungsweise eine Behelfsbrücke gerammt hatte. "Oldenburg ist für den Seeverkehr abgeschnitten", sagte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der landeseigenen Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen am Montag in Oldenburg. Nach Angaben der Deutschen Bahn soll der Brückenneubau spätestens Anfang 2028 fertig sein.
60 Prozent mehr Container-Umschläge am JadeWeserPort
Das Gesamtergebnis hätte ohne die Havarien an der Huntebrücke bei Elsfleth noch besser ausfallen können, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) in Oldenburg. Gerade feste und flüssige Massengüter wie Rohöl, Erze oder Baustoffe haben laut dem Minister zur positiven Umschlagsentwicklung beigetragen. Am JadeWeserPort (JWP) in Wilhelmshaven wurden laut der vorgestellten Bilanz knapp 60 Prozent mehr Container gegenüber dem Vorjahr umgeschlagen - insgesamt 843.000 Standardcontainer (TEU). Ausgelegt ist der JWP für einen jährlichen Umschlag von 2,7 Millionen Standardcontainern. "Das ist eine schöne Entwicklung", sagte Onnen-Lübben. Dies sei auch auf den Zusammenschluss der Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd zurückzuführen. Das hat laut Onnen-Lübben bereits 2024 für mehr Container gesorgt. Dennoch gibt es finanzielle Probleme beim JadeWeserPort, da unter anderem nicht genug Container umgeschlagen werden.
Nports plant Investitionen von 160 Millionen Euro in diesem Jahr
Wirtschaftsminister Lies hob hervor, dass in den Seehäfen weiterhin zahlreiche Investitionen anstünden, damit die Häfen zukunftsfähig werden. Das geht laut dem Minister allerdings nur mit einer stärkeren finanziellen Unterstützung des Bundes. "Das ist angesichts der Haushaltslage, vor der wir alle stehen in Land und Bund, eine große Herausforderung." Unter anderem soll in Wilhelmshaven neben einer zweiten schwimmenden LNG-Plattform ab kommendem Jahr Deutschlands größtes Gasimportterminal gebaut werden. Hafenbetreiber Nports hat nach eigenen Angaben für dieses Jahr Ausgaben von 160 Millionen Euro und im kommenden Jahr von 150 Millionen Euro geplant. Die größten Häfen an Niedersachsens Küste und den Zuflüssen zur Nordsee sind Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven.
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